Kurz vor 20 Uhr wurde gestern Abend die Bergrettung Saalfelden/Maria Alm alarmiert: Ein 60-jähriger Deutscher war vor den Augen seines Begleiters unterhalb des Selbhorns (2.655 m, Steinernes Meer) rund acht Meter abgestürzt und schwer verletzt liegen geblieben. „Er ist auf einem pickelharten Schneefeld über schroffe Felsen gestürzt“, erklärt Einsatzleiter Bernd Tritscher, Pinzgauer Bezirksleiter und Bergretter aus Saalfelden.
Eine Hubschrauberbergung war aufgrund des schlechten Wetters nicht möglich. Das Hubschrauberteam der Libelle Salzburg flog bei einsetzender Dunkelheit in vier Flügen noch sieben Bergretter aus Saalfelden in die Nähe des Einsatzortes. Die Bergretter – unter ihnen ein Notarzt – stiegen auf gut 2.000 Meter zum Schwerverletzten auf und versorgten ihn unter anderem mit Wärmepackungen.
Schwerverletzter über Nacht versorgt
„Nachdem eine nächtliche Bergung mit dem Hubschrauber nicht möglich war, haben wir noch die Kollegen aus Leogang nachalarmiert“, so Tritscher. „Sie brachten unter anderem Sauerstoff und noch mehr Versorgungsmaterial.“ Der Schwerverletzte wurde in einem Notbiwak über die Nacht versorgt.
Zahlreiche Retter im Einsatz
Schließlich holte das Team der Libelle heute in den frühen Morgenstunden den Schwerverletzten bei äußerst schwierigen Verhältnissen per Tau vom Berg und flog ihn aus. „Er konnte dem Roten Kreuz übergeben werden.“
Im Einsatz standen 14 Bergretter aus Saalfelden, sechs aus Leogang, die Alpinpolizei, die Besatzung des Heli 6, das Team der Libelle und das Rote Kreuz.
Selbhorn-Tour äußerst anspruchsvoll
Die beiden Deutschen hatten sich im Bereich der Buchauer Scharte Richtung Wasserfallscharte auf etwa 2.000 Metern verstiegen.
Das Selbhorn ist mit einer Höhe von 2.655 m ü. A. der höchste Gipfel des Steinernen Meeres. Diese schwere Tour erfordert ausgezeichnete Kondition, Kletterkenntnisse, äußerste Trittsicherheit und ist nur bei guten Wetterbedingungen zu bewältigen, informiert die Bergrettung.
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)