In weniger als drei Wochen ist es so weit: Von 4. bis 16. Februar findet in Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) die Ski-Weltmeisterschaft statt. Von den 150.000 Tickets waren zuletzt rund 90.000 bereits verkauft, an jedem der elf Renntage werden rund 15.000 Fans erwartet. Bei so einem Großevent braucht es ein entsprechendes Sicherheitskonzept, denn nach Anschlägen in Nachbarländern, wie der Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt im Dezember, herrscht auch in Salzburg erhöhte Terrorgefahr. Wie das bei der Ski-WM ganz konkret aussieht, erklärt uns Sicherheitsexperte Herbert Wagner.
„Prinzipiell legt man in so einem Konzept vor, was geplant ist und welchen verschiedenen Szenarien man begegnen könnte. Und das wird dann mit der Behörde und mit den einzelnen Blaulicht-Organisationen abgeglichen“, schildert Wagner am Mittwoch im Gespräch mit SALZBURG24. Inwiefern die erhöhte Terrorwarnstufe in Österreich die Sicherheitsvorkehrungen beim Event beeinflusst, obliegt der Polizei. „Es gibt keine Hinweise auf konkrete Vorgänge gegen diese Sportveranstaltung. Je näher die WM rückt, desto intensiver werden aber auch unsere Abklärungen und Erhebungen“, sagt der Salzburger Landespolizeidirektor Bernhard Rausch. Man bereite sich seit Monaten auf allfällige Szenarien – von Terror bis zu Klimablockaden – vor.
Von Busunfall bis Bombendrohung
Der Ernstfall wird auch trainiert. Erst gestern kamen Polizei, Rotes Kreuz, Feuerwehr und Veranstalter mit der Behörde zusammen und diskutierten Szenarien von Verkehrsunfall bis Bombendrohung durch. „Die Einsatzorganisationen für sich allein sind von Haus aus auf viele Szenarien vorbereitet. Für uns ist das Wichtigste, dass sich die einzelnen Akteure des Einsatzstabes auch persönlich kennenlernen und man schon vorab weiß, wie das Gegenüber tickt“, so Bernd Wilhelmstätter, Gruppenleiter „Polizei und Verkehr“ an der BH Zell am See in einer Aussendung des Landes Salzburg.
Neben Polizei, Feuerwehr und Rettung werden bei der Ski-WM vom Veranstalter auch eigene Security-Mitarbeiter:innen und Ordner:innen von befugten Wachdienstunternehmen vor Ort sein. Rund 250 Personen werden dafür engagiert, die bereits „Erfahrung von Events des Österreichischen Skiverbands (ÖSV) haben“, so Wagner. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat bereits im vergangenen Jahr mindestens 300 Polizeikräfte für das Großereignis angekündigt. „Wie viele Beamte tatsächlich im Einsatz sein werden, wird immer der Lage angepasst. Über Details sprechen wir aus einsatztaktischen Gründen aber nur ungern“, so Rausch.
Taschen- und Personenkontrollen in Saalbach
Wie wird bei der Ski-WM also konkret für Sicherheit gesorgt? Was die Besucherinnen und Besucher jedenfalls miterleben werden, sind die Kontrollen vor dem Einlass. „Nach den Schleusen werden die Taschen und Personen kontrolliert“. Dabei rät Wagner, genug Zeit einzuplanen – 1,5 Stunden vor Beginn sollten es schon sein, um pünktlich in das Gelände zu kommen. Zwischendurch könne man immer wieder den abgesperrten Bereich verlassen, um sich zum Beispiel ein Getränk in der Fanmeile zu holen und wieder zurückkehren.
Wer offensichtlich zu viel getrunken hat, zu ausgelassen feiert oder zu randalieren beginnt, wird vom Gelände verwiesen. „Die Sicherheitskräfte sind dazu befugt, laut Hausordnung ist das rechtens“, schildert Wagner.
Was darf ich zur Ski-WM mitnehmen?
In der ÖSV-Hausordnung steht auch detailliert geschrieben, was Besucherinnen und Besucher auf das Gelände in Saalbach-Hinterglemm mitnehmen dürfen – und was nicht. Taschen und Rucksäcke – ohne Einschränkung auf Größen – können mitgenommen werden.
Verbotene Gegenstände bei der Ski-WM
- Gesetzlich verbotene Gegenstände, z. B. Drogen
- Pyrotechnische Gegenstände
- Waffen sowie Schlag-, Hieb-, Schneid- und Wurfgegenstände
- Jegliche Stangen, mit der Ausnahme von Fahnenstangen kleiner als ein Meter, Selfiesticks über 1,20 Meter
- Sperrige Gegenstände, wie z. B. Kinderwägen, Fahrräder, Roller, Rollator, ausgenommen Behindertenbehelfe
- Rassistische oder religiöse Plakate und Banner
- Getränke und Essen, Ausnahme: Plastikflaschen unter einem halben Liter Fassungsvermögen. Alkoholische Getränke sind gänzlich verboten.
- Lasergeräte, Megaphone und Gashupen. Instrumente dürfen nur von offiziellen Fanclubs nach Voranmeldung spätestens drei Tage vor der Veranstaltung mitgenommen werden.
- Drohnen oder andere Flugobjekte
- Tiere aller Art, Ausnahme: Assistenz- bzw. Diensthunde
Werden verbotene Wertgegenstände beim Einlass abgenommen, könne man diese übrigens gegen einen Bon nach der Veranstaltung wieder abholen. Es werde aber keine Haftung übernommen, dass der Gegenstand auch danach noch da ist. Prinzipiell rät der Sicherheitsexperte also abschließend: „Nehmt einfach nichts mit, dass ihr zum Beispiel auch nicht beim Spazierengehen braucht.“
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(Quelle: salzburg24)