Veröffentlicht: 23. Jänner 2012 13:47 Uhr
Weil er seinem Baby absichtlich ein Bein gebrochen haben soll, stand ein im Pinzgau lebender Deutscher am Montag vor dem Salzburger Landesgericht. Er bekannte sich unschuldig, der Richter war anderer Meinung.
Baby wurde stumpfe Gewalt verletzt
Staatsanwalt"Beim Tanzen hinuntergefallen"
Der bisher unbescholtene Beschuldigte, der mit Lukas und dessen Mutter vor Gericht erschienen ist, schilderte dem Richter sehr ausführlich, was an jenem 8. Dezember passiert war: Seine Lebensgefährtin war in der Waschküche im Keller, als er in der Küche kochte. Lukas lag währenddessen im Wohnzimmer auf dem Teppich und fing "zu meckern" an. "Ich nahm ihn auf den Arm, und weil gerade Musik im Fernsehen lief, fing ich mit ihm zu tanzen an. Ich legte den Oberkörper vor und zurück. Da stieß ich mit dem Rücken gegen die Kante des Holzkastens, auf dem der Fernseher stand. Ich spürte einen stechenden Schmerz, kam nach vorne und Lukas ist mir abhandengekommen." Sein Sohn sei "schräg nach unten gegangen" und habe schon mit seinem Kopf den Boden leicht berührt. Er habe ihn reflexartig an der Mitte des Beins gefasst und heraufgezogen. "Gott sei Dank, sonst wäre noch mehr passiert. Ich liebe meinen Sohn über alles", betonte der Vater. Eine absichtlicheBaby schrie den ganzen Abend
Er und seine Lebensgefährtin hätten sich an jenem Abend gewundert, warum das Baby so lange geschrien habe, schilderte der Angeklagte. "Um 23.00 Uhr bemerkten wir eine leichte Schwellung am Oberschenkel. "Wir wussten aber nicht, dass das Bein gebrochen war." Am darauffolgenden Morgen fuhren er und seine Freundin mit Lukas zum Arzt. Der Verteidiger sagte, es habe sich um einen Unfall gehandelt und plädierte auf einen Freispruch vom Vorwurf des "Quälens oder Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen". (APA)(Quelle: salzburg24)