Bürgler ist auf einem Bauernhof im Pinzgau aufgewachsen. Die Salzburger Bräuche im Jahreskreis sind der 37-Jährigen also alles andere als fremd. Faszinierend seien aber immer wieder die kleinen Details, die sich oft von Ort zu Ort unterscheiden. Aufs erste Gehör erkennbar ist das vor allem beim Dialekt.
"Dialekt bedeutet für mich Authentizität"
"Ein Wort hat oft 30 verschiedene Aussprachen." Sie selbst moderiert auf Servus TV in Mundart – "einerseits weil das zum Sender und zu den Formaten 'Heimatleuchten' und 'Hoagascht' passt, anderseits bedeutet Dialekt für mich Authentizität". "Mir ist das sehr viel wert, dass ich so reden kann, wie ich rede. Aber ich passe mich immer etwas an, das ist ein natürlicher Prozess. Wenn ich zuhause bin, ist mein Dialekt sicher ausgeprägter. Vor allem manche Pinzgauer Worte versteht man einfach woanders nicht – wie etwa Koschtn oder Goschtn". Was übrigens Karte bzw. Garten bedeutet.
Mittlerweile seien die Leute wieder stolz auf ihren Dialekt, ist sie überzeugt. "Vor einigen Jahren war das noch anders." Generell bemerkt Bürgler derzeit ein steigendes Bewusstsein für Heimat und die damit verbundenen Bräuche. "Die Zeiten sind auf der Welt nicht überall so schön, da besinnen sich immer mehr auf das, was man von früher kennt zurück, wo man sich sicher fühlt."
Weihnachtliche Traditionen von Conny Bürgler
Gerade im Advent wird das besonders hochgehalten. Auch für Bürgler steht rund um die Feiertage Familiäres im Vordergrund. "Da kommen alle am Bauernhof im Pinzgau zusammen", verrät sie. Ein Fixpunkt sei das Bachlkoch. "Viele kennen es nicht mehr, aber im Pinzgau wird es noch traditionell zu Weihnachten gekocht", so Bürgler, "es handelt sich dabei um eine ganz einfache Speise. Der halbe 24. Dezember gilt ja als Fasttag." Bachlkoch wird aus Mehl, Wasser oder Milch und Butter zubereitet. Zum Süßen kommt etwas Honig, ein Apfel oder etwas Mus dazu.
Es werde zudem gebetet und gesungen. "Mit meinem Papa gehen wir durchs Haus räuchern. Er ist es auch, der heute nach wie vor das Glockerl läutet, wenn das Christkind da war", erzählt die 37-Jährige. Auf mehr käme es zu Weihnachten gar nicht an.
Zufriedenheit für Bürgler als Leitmotto
Zufriedenheit ist für die Moderatorin zum Leitmotto geworden. "Viele Menschen haben das heutzutage verlernt. Es muss immer schneller, weiter, höher, besser, teurer sein." Begegnungen und Gespräche mit älteren Menschen würden sie erden. "Diese Freude und Lebenslustigkeit, die ältere Menschen oft ausstrahlen, packt mich. Die verstehen es nicht, warum Menschen deprimiert sind, wenn das Handy nicht mehr funktioniert. Sondern da gibt es Wichtigeres." Nicht nur zur Weihnachtszeit.
(Quelle: salzburg24)