Würde statt des modernen ÖBB-Cityjets heute eine Dampflok in den Bahnhof Eben im Pongau einfahren, könnte man Fotos der Szene durchaus auch als historisch einschätzen.Nach dem Abschluss der Restaurierungsarbeiten zeigt sich jetzt, dass alle Beteiligten seit dem Frühjahr perfekte Arbeit geleistet haben. In aufwendiger Kleinarbeit wurde der Bahnhof optisch wieder in seine Ursprungsform zurückversetzt und Eben im Pongau ein neues altes Schmuckstück geschenkt.
Bahnhof Eben: Historische Fotos als Vorlage
Am Beginn stand ein über 100 Jahre altes Foto aus der Gemeindechronik, das den Planern zeigte, wie der Bahnhof am Ende der Arbeiten wieder aussehen sollte. Da es sich dabei aber um eine Schwarz-Weiß-Aufnahme handelte, musste ein Restaurator Detektivarbeit leisten und an einer unauffälligen Stelle der Fassade die Farbe Schicht für Schicht entfernen. Immerhin hatte der Bahnhof seit seinem Bestehen mehrfach die Farbe gewechselt. Die Wahrheit trat erst mit der vierten abgekratzten Schicht ans Tageslicht: bei ihrer Einweihung trug die Bahnstation ein ockerfarbenes Kleid.

Aufwendige Kleinarbeit an Fassade
Der Wunsch nach historischer Genauigkeit bedingte, dass die Fassade mit einer dem Jahr 1875 entsprechenden Spezialfarbe in Kleinarbeit ihr altes Farbkleid wieder erhielt. Das letzte verbliebene originale Giebelfenster war danach Vorbild für die Farbgebung der weiteren Fenster. Zudem wurde die Dachkonstruktion neu aufgebaut und die Trägerkonstruktion verstärkt.
Das komplette Projekt wurde in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt durchgeführt. Stolz zeigt sich auch ÖBB-Projektleiterin Alexandra Forsthuber nach dem Abschluss der Bauarbeiten: „Wir haben uns große Mühe gegeben, damit der Bahnhof wieder in seinem ursprünglichen Glanz erstrahlt. Er ist ein richtiges Schmuckstück geworden.“ Die Projektkosten belaufen sich für die ÖBB auf rund 280.000 Euro.
(Quelle: salzburg24)