Der 115 Jahre alte ÖBB-Tauerntunnel zwischen Böckstein in Salzburg und Mallnitz in Kärnten wird seit Mitte November umfassend saniert. Zu einem dramatischen Zwischenfall kam es Sonntagnachmittag, als sieben Meter – und wie nicht anfangs angenommen 15 Meter – des Gewölbes auf Salzburger Seite plötzlich nachgegeben haben und eingebrochen sind.
Zu diesem Zeitpunkt waren insgesamt 13 Bauarbeiter im Tunnel, die den Gefahrenbereich bei den ersten Anzeichen sofort verlassen haben. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, schilderte ÖBB-Pressesprecher Robert Mosser am Montag gegenüber SALZBURG24.
Wie kam es zum Einsturz im ÖBB-Tauerntunnel?
Der nun vermessene und untersuchte Bereich rund um die Einsturzstelle am Nordportal sei stabil und zeige keine Beeinträchtigungen. "Ersten Einschätzungen zufolge kann der Schaden in einer Woche wieder behoben sein und die planmäßigen Sanierungsarbeiten fortgesetzt werden", so Mosser. Als Grund für den Einbruch des Gewölbes werden Hohlräume hinter dem Bestandsmauerwerk vermutet. Die genaue Ursache war bis dato noch unbekannt.
Die Sanierungsarbeiten im südlichen Bereich des 8.371 Meter langen ÖBB-Tauerntunnels auf Kärntner Seite laufen laut ÖBB aktuell uneingeschränkt weiter. Bei den Arbeiten handelt es sich um die größte Sanierung seit Inbetriebnahme des Bauwerks im Jahr 1909. Die Tunnelinnenschale muss wegen regelmäßiger Wassereinbrüche erneuert werden, dazu werden Leit- und Sicherheitstechnik auf den neuesten Stand gebracht und neue Schienen verlegt.
Laut Plan soll die Sperre bis 13. Juli 2025 dauern. Güterverkehr und Nachtzüge werden in der Zeit großräumig umgeleitet, für den Personenverkehr wurde ein Ersatz mit Bussen eingerichtet. Allerdings wird noch eine zweite Bauetappe voraussichtlich im ersten Halbjahr 2027 notwendig sein. Der Tunnel wird dann noch einmal für fünf Monate gesperrt.
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(Quelle: salzburg24)