Ein 25 Kubikmeter großer Gesteinsbrocken ist am Freitag in Bad Hofgastein (Pongau) auf eine Wohnstraße unweit der Gasteiner Bundesstraße (B167) gestürzt. Ein Haus musste infolgedessen evakuiert und ein Radweg gesperrt werden. Noch am Wochenende begutachtete Landesgeologe Ludwig Fegerl die Abbruchstelle.
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Keine akute Gefahr
Bei der Begutachtung am Samstag konnte zwar keine akute Absturzgefahr festgestellt werden, teilte das Land Salzburg am Montag auf SALZBURG24-Anfrage mit. Allerdings gebe es laut Landesgeologe Fegerl in dem Bereich Potenzial für weitere Schutzbauten. Die Evakuierung des Wohnhauses sowie die Sperre des Radwegs konnten jedoch noch am Samstag wieder aufgehoben werden. Die Feuerwehr Bad Hofgastein führte die Aufräumarbeiten im Absturzbereich durch.
Wie Bürgermeister Markus Viehauser (ÖVP) am Montag im SALZBURG24-Gespräch schildert, sei der Bereich des Felssturzes generell bereits durch entsprechende Netze gesichert. „Der Brocken dürfte hier genau am Ende dieses Sicherungsnetzes vorbeigeschrammt sein.“ Der Landesgeologische Dienst würde nun einen Bericht über die dortigen Gegebenheiten ausarbeiten und diesen an die örtliche Wildbach- und Lawinenverbauung weiterleiten, so der Bürgermeister.
Ingelsberg einer der größten Felssturz-Hotspots im Bundesland
In Sachen Felsstürzen ist man in der Gemeinde generell aber bereits erprobt: Der Ingelsberg – jener Hang im Osten von Bad Hofgastein, wo es auch zum jüngsten Felssturz kam – ist eine der größten Gefahrenstellen für Felsstürze des ganzen Bundeslandes, erklärt Viehauser. Im Jahr 1987 kam es dort zu einem gewaltigen Abgang von rund 5.000 Kubikmetern Gestein. Auch 2018 setzten sich dort 500 Kubikmeter Material in Bewegung – infolgedessen mussten mehrere absturzgefährdete Felsen kontrolliert gesprengt werden.
Felssturz-Überwachung per Video, Satellit und Messgeräten
„Der Ingelsberg und damit eigentlich die gesamte Ostseite der Gemeinde werden engmaschig auf Bewegungen des Gesteins überwacht“, so der Bürgermeister. Dies geschehe mittels Videokameras, Messgeräten und sogar Satellitenbildern. „Sobald sich etwas auffällig schnell bewegt, werden sofort der Landesgeologische Dienst und der örtliche Katastrophenschutzreferent alarmiert.“
Am Ingelsberg bewegen sich konstant rund 100.000 Kubikmeter Fels langsam bergab – mit einer Geschwindigkeit von einigen Zentimetern pro Jahr. Durch die steilen Hänge, die ungünstigen Gesteinsschichten und die Nähe zu Wohngebieten und Verkehrswegen zählt der Berg zu den größten Naturgefahren im Land Salzburg.
(Quelle: salzburg24)