Der Bürgermeister von Bad Gastein, Gerhard Steinbauer, befürchtete, dass die Einstellung der Autoverladung Mitte März wegen der Quarantäne im Gasteinertal als Vorwand für ein dauerhaftes Aus dienen könnte, berichteten die "Salzburger Nachrichten" und die "Kleine Zeitung" am Mittwoch. Denn nach Ende der Sperren wurde zwar der Verkehr mit den Personenzügen wieder aufgenommen, die Autozüge fuhren seither aber nicht. Die Ortschef der Anrainergemeinden betonten auch, wie wichtig die Schleuse für Pendler etwa aus dem Mölltal im Bezirk Spittal in Kärnten sei. Sie seien auf die Autoverladung angewiesen, weil sie von den beiden Bahnhöfen mit ihren Pkw weiter zur Arbeit fahren.
Vertrag läuft bis 2028
Reinhard Wallner, der zuständige ÖBB-Regionalmanager in Kärnten, hatte in den Zeitungsberichten zuvor schon versucht, die Sorgen der Bürgermeister zu zerstreuen. "Es gibt einen gültigen Vertrag zwischen dem Bund und dem Land Kärnten. Der läuft bis 2028. Bis dahin ist der Betrieb gesichert und finanziert." Innerhalb der Vereinbarung sei es aber möglich, die Frequenz anzupassen. "Das kann, wie momentan, auch gegen null gehen." Bestellt werde der Verkehr vom Verkehrsministerium.
Zwölf Minuten von Salzburg nach Kärnten
Im Normalfall gibt es jeden Tag 18 Schleusenfahrten in beide Richtungen. Die Fahrt durch den Bahntunnel dauert dabei zwölf Minuten. Mit dem Auto wäre man zwischen Böckstein (Bezirk St. Johann im Pongau) und Mallnitz (Bezirk Spittal an der Drau) derzeit mehr als zwei Stunden unterwegs - ein Umweg von rund 180 Kilometern über die weiter östlich verlaufende Tauernautobahn.
Tauernschleuse seit 100 Jahren in Betrieb
Die Tauernschleuse der Bahn feiert heuer auch ihr 100-Jahr-Jubiläum. Allerdings fallen die für Juni geplanten Festivitäten den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zum Opfer. ÖBB-Regionalmanager Wallner erklärte, wurden 2019 insgesamt 180.000 Fahrzeuge transportiert, darunter - bedingt durch den populären Alpe Adria Radweg - 13.500 Fahrräder
(Quelle: apa)