Prägende Tragödie

Gedenken an verheerenden Tauerntunnel-Brand vor 25 Jahren

(v.l.) Alexander Walcher (ASFINAG), Hartwig Hufnagl (ASFINAG), Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Landeshauptmann Stellvertreter Stefan Schnöll, Bürgermeister von Flachau Thomas Oberreiter, Zweiter Landtagspräsident Andreas Teufl und Bezirkshauptmann Harald Wimmer, anlässlich der Gedenkveranstaltung für die Opfer der Brandkatastrophe im Tauerntunnel, 
Veröffentlicht: 29. Mai 2024 13:06 Uhr
Exakt 25 Jahre ist es mittlerweile her, dass bei einem verheerenden Verkehrsunfall im Tauerntunnel mit einem drauffolgenden Brand zwölf Menschen starben und 42 weitere verletzt wurden. Heute findet eine Gedenkveranstaltung mit Betroffenen statt.

Einer der schwersten Verkehrsunfälle des Landes Salzburg jährt sich am heutigen Mittwoch zum 25. Mal: Bei der Brandkatastrophe nach einem Auffahrunfall im Tauerntunnel in Flachau (Pongau) sind im Jahr 1999 zwölf Menschen ums Leben gekommen und 42 weitere verletzt worden. 40 Fahrzeuge waren in die verheerende Kollision verwickelt. Heute, am 25. Jahrestag des Unglücks, fand bei der Autobahnkapelle eine Gedenkveranstaltung unter der Leitung von Erzbischof Franz Lackner statt.

Für Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) steht fest, dass die Katastrophe am 29. Mai 1999 das Land veränderte: „Es war eine Tragödie, die Salzburg prägte. Viele Abläufe im Bereich des Katastrophenschutzes und der Verkehrssicherheit wurden in der Folge hinterfragt und entsprechend adaptiert.“

27-Jähriger fährt im Sekundenschlaf Fahrzeugkolonne auf

Das Brandinferno im Mont-Blanc-Tunnel mit 39 Toten war noch in aller Munde – und mit ihm die Diskussion über die Tunnel-Sicherheit -, als es gut zwei Monate später auch im Tauerntunnel im Bundesland Salzburg zur Katastrophe kam: Ein damals 27-jähriger Kraftfahrer aus Oberösterreich, er hatte in den 22 Stunden vor dem Unglück nur vier Stunden und 45 Minuten geschlafen, fuhr gegen 4.55 Uhr vermutlich wegen Sekundenschlafs in der – damals noch einzigen – Röhre einer stehenden Fahrzeugkolonne auf, die vor einer Ampel angehalten hatte. Vier Autos wurden dabei zwischen zwei Lastern derart zerdrückt, dass es tagelang so aussah, als ob nur ein Wagen zwischen die Schwerfahrzeuge geraten war.

Lkw mit hochexplosiven Dosen beladen

Zur Brandkatastrophe kam es durch einen mit 24.000 hochexplosiven Lackspraydosen beladenen Lkw. Das Feuer mit Temperaturen von 1.200 Grad vernichtete nicht nur Menschenleben und Infrastruktur, sondern zerstörte auch Spuren, die mehr Aufklärung über den Unfallhergang hätten geben können, wie zum Beispiel eventuelle Bremsspuren. 67 Personen hatten sich noch aus dem Tunnel retten können.

Wem das nicht gelang, für den gab es keine Rettung mehr: Die Feuerwehr konnte wegen des enormen Rauchs und der gewaltigen Hitze erst am Nachmittag allmählich in den Tunnel vordringen, das „Brand aus“ gab es nach knapp 17 Stunden.

Zwölf Tote bei Unglück in Flachau

Das ganze Ausmaß des Unglücks wurde erst nach und nach sichtbar, denn zunächst hatte man nur einen Toten entdeckt. Die Bergung der Autos nahm mehrere Tage in Anspruch, wobei die Fahrzeuge teilweise ineinander verkeilt oder verschmolzen waren. Am 2. Juni wurde es dann zur traurigen Gewissheit: Es gab zwölf Tote zu beklagen, deren Identität aber erst nach mehr als drei Wochen durch DNA-Analysen endgültig geklärt werden konnte. Fünf von ihnen waren gebürtige Polen, die in Deutschland gelebt hatten, zwei waren Belgier, zwei Bosnier, zwei Österreicher und einer kam aus Griechenland.

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Eine Gedenktafel aus Untersberger Marmor an der Autobahnkapelle Flachau erinnert heute noch an die Katastrophe: „Im Gedenken an die Opfer des Unglücks im Tauerntunnel am 29. 5. 1999“. Dann folgen die zwölf Namen der beim Flammeninferno ums Leben gekommenen.

Tauerntunnel drei Monate später wieder geöffnet

Nur drei Monate nach dem Unfall und damit deutlich früher als geplant wurde am 28. August 1999 der Tauerntunnel wieder für den Verkehr freigegeben. Die Österreichische Autobahnen- und Schnellstraßen AG (ÖSAG) – eine frühere Tochter der Asfinag – bezifferte später den durch die Katastrophe entstandenen Schaden mit insgesamt rund 27,8 Millionen Euro. Davon waren 19,1 Millionen entgangene Mauteinnahmen, weil der Tunnel fast den ganzen Sommer gesperrt geblieben war. 2,91 Millionen Euro der Schadenssumme waren vorgezogene Erhaltungs- und Verbesserungsmaßnahmen. Für Begräbniskosten, Schmerzensgeld, Verdienstentgang oder Waisenpensionen wurden an die Hinterbliebenen und Verletzten rund 3,5 Millionen Euro ausbezahlt.

Der Lenker des Lastwagens wurde am 27. Juni 2001 in zweiter Instanz wegen fahrlässiger Gemeingefährdung rechtskräftig zu zwei Jahren Haft verurteilt, von denen 21 Monate auf Bewährung ausgesetzt wurden. Die unbedingte Haft sei vor allem aus Gründen der „Generalprävention“ im Hinblick auf die Lkw-Fahrer notwendig, befand das Gericht.

Bildergalerien

Die verheerende Brandkatastrophe im Tauerntunnel jährt sich am 29. Mai 2024 zum 25. Mal. Am 29. Mai 1999 brach nach einem Auffahrunfall im einröhrigen Tauerntunnel ein Flammen-Inferno aus. Zwölf Menschen starben, 42 wurden verletzt, und 40 Fahrzeuge waren involviert.
Die verheerende Brandkatastrophe im Tauerntunnel j\u00e4hrt sich am 29. Mai 2024 zum 25. Mal. Am 29. Mai 1999 brach nach einem Auffahrunfall im einr\u00f6hrigen Tauerntunnel ein Flammen-Inferno aus. Zw\u00f6lf Menschen starben, 42 wurden verletzt, und 40 Fahrzeuge waren involviert.
Die verheerende Brandkatastrophe im Tauerntunnel j\u00e4hrt sich am 29. Mai 2024 zum 25. Mal. Am 29. Mai 1999 brach nach einem Auffahrunfall im einr\u00f6hrigen Tauerntunnel ein Flammen-Inferno aus. Zw\u00f6lf Menschen starben, 42 wurden verletzt, und 40 Fahrzeuge waren involviert.
Die verheerende Brandkatastrophe im Tauerntunnel j\u00e4hrt sich am 29. Mai 2024 zum 25. Mal. Am 29. Mai 1999 brach nach einem Auffahrunfall im einr\u00f6hrigen Tauerntunnel ein Flammen-Inferno aus. Zw\u00f6lf Menschen starben, 42 wurden verletzt, und 40 Fahrzeuge waren involviert.
Die verheerende Brandkatastrophe im Tauerntunnel j\u00e4hrt sich am 29. Mai 2024 zum 25. Mal. Am 29. Mai 1999 brach nach einem Auffahrunfall im einr\u00f6hrigen Tauerntunnel ein Flammen-Inferno aus. Zw\u00f6lf Menschen starben, 42 wurden verletzt, und 40 Fahrzeuge waren involviert.
Die verheerende Brandkatastrophe im Tauerntunnel j\u00e4hrt sich am 29. Mai 2024 zum 25. Mal. Am 29. Mai 1999 brach nach einem Auffahrunfall im einr\u00f6hrigen Tauerntunnel ein Flammen-Inferno aus. Zw\u00f6lf Menschen starben, 42 wurden verletzt, und 40 Fahrzeuge waren involviert.

(Quelle: apa)

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