Kleine Hände, große Wirkung

Kinder im Großarltal peilen Erste-Hilfe-Weltrekord an

Veröffentlicht: 29. Juli 2025 11:33 Uhr
Beim Dorfstraßenfest in Großarl wird am Freitag nicht nur gefeiert, sondern womöglich auch Geschichte geschrieben: Das Rote Kreuz Salzburg will gemeinsam mit hunderten Kindern den Weltrekord für die längste Wiederbelebungsstaffel aufstellen. Sechs Stunden lang sollen die jungen Teilnehmer:innen im Zwei-Minuten-Takt Reanimation üben – und damit zeigen, dass auch Kinder Leben retten können.

In Großarl (Pongau) peilt man am Freitag einen Weltrekord an: Im Rahmen des Dorfstraßenfests möchte das Rote Kreuz Salzburg den Rekord für die längste Wiederbelebungsstaffel, die je von Kindern durchgeführt wurde, aufstellen. Sechs Stunden lang müssen die jungen Ersthelfer:innen dafür durchhalten. Abgewechselt wird im Zwei-Minuten-Takt, wie Rotkreuz-Sprecherin Roberta Thanner am Dienstag im Gespräch mit SALZBURG24 verrät. Wie viele Kinder teilnehmen werden, ist noch nicht klar. Bei der Generalprobe seien es jedenfalls über 200 gewesen.

Großarler Arzt ruft Weltrekordversuch ins Leben

Der Weltrekordversuch basiert auf der Initiative „Kids Save Lives“, die Kinder und Jugendliche an Schulen besucht und dort Ersthilfe-Kenntnisse kindgerecht vermittelt. Er wurde vom Großarler Arzt Ernst Toferer ins Leben gerufen. Ziel sei nicht nur, einen neuen Rekord aufzustellen, sondern auch die lebensrettenden Grundlagen der Wiederbelebung frühzeitig zu vermitteln, erklärt der Mediziner in einer Aussendung. „Jedes Kind kann Leben retten.“ Unterstützt wird das Projekt vom Roten Kreuz Salzburg: Zehn Sanitäter:innen der RK-Dienststelle St. Johann (ebenfalls Pongau) wurden speziell darin geschult, wie man Kindern Erste Hilfe zeigt.

Kinder bei Erste-Hilfe-Kursen „sehr engagiert“

Die Kinder seien „sehr engagiert“ dabei, wenn es um das Erlernen von Erste Hilfe gehe, erzählt Thanner. Das Wissen könnte gut kindgerecht vermittelt werden, „und dann trauen die Kinder sich das auch zu.“ Primär gehe es darum, schon den Jüngsten beizubringen, einen Notfall zu erkennen und die Rettungskette in Ganz zu setzen.

Zur Generalprobe Ende Juni trafen 213 Schülerinnen und Schüler in der Volksschule Großarl zusammen. Geübt wurde unter Anleitung von Lehrkräften und geschulten Sanitäter:innen mit Übungspuppen. Am Donnerstag hoffe man auf noch mehr Teilnehmer:innen, erklärt die Rotkreuz-Sprecherin. „Aber es ist Ferienzeit und schwer einzuschätzen, wie viele kommen.“

Die Direktor:innen der Schulen freuen sich über das Projekt, wie sie in einer Aussendung betonen. „Unsere Schülerinnen und Schüler sind mit Begeisterung dabei“, schildert etwa Maria Prommegger, Direktorin der Volksschule Großarl. Sie fände es beeindruckend, wie ernst die Kinder an die Sache herangehen. Durch die Initiative würden die Kinder etwas fürs Leben lernen, ergänzen Bettina Petrei und Franz Viehhauser von der Volksschule Hüttschlag. Das sei auch für die Schule selbst sehr motivierend.

Mit dem Weltrekordversuch gestartet wird am Freitag um 10 Uhr im Zelt des Roten Kreuzes. Ab dann wird sechs Stunden lang an einer Attrappe die Reanimation geübt. Daneben wird es am Dorfstraßenfest in Großarl Streetfood, einen Handwerksmarkt, Live-Musik, Vorträge und ein eigenes Kinderprogramm geben.

Das kleine Einmaleins der Wiederbelebung

Herzdruckmassage kann Leben retten – wenn sie rechtzeitig beginnt. Das Grundprinzip der Wiederbelebung, auch als Reanimation bezeichnet, folgt einem einfachen Ablauf: Prüfen – Rufen – Drücken. Zuerst wird kontrolliert, ob die Person bei Bewusstsein ist und normal atmet. Ist das nicht der Fall, sollte umgehend der Notruf unter 144 gewählt werden. Dann beginnt die Herzdruckmassage: Mit beiden Händen kräftig und schnell in der Mitte des Brustkorbs drücken, etwa 100-120 Mal pro Minute, also im Takt eines schnellen Liedes wie „Stayin’ Alive“. Beatmung wird von Laien nicht zwingend verlangt – entscheidend ist, dass der Blutfluss durch kontinuierliches Drücken erhalten bleibt, bis professionelle Hilfe eintrifft. 

(Quelle: salzburg24)

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