Mega-Projekt im Pongau

Kraftwerksbau in Stegenwald teilweise gestoppt

Bilder der Baustelle vom Kraftwerk Werfen-Stegenwald vom 17. August 2024.
Veröffentlicht: 30. August 2024 15:43 Uhr
Der Bau des Kraftwerks Stegenwald an der Salzach in Werfen wurde teilweise gestoppt, informierte die Salzburg AG am Freitag. Die naturschutzrechtliche Bewilligung wurde aufgehoben, weil offenbar Verfahrensvorschriften verletzt worden seien. Zuvor hatte die Landesumweltanwaltschaft beim Verwaltungsgerichtshof Einspruch erhoben. Während die Landesregierung empört reagiert, kritisieren die Grünen die ÖVP und FPÖ.
SALZBURG24 (tp)

Das im Bau befindliche Salzach-Kraftwerk Stegenwald in Werfen (Pongau) fehlt die naturschutzrechtliche Bewilligung, teilte Landesenergieversorger Salzburg AG heute mit. "Der Verwaltungsgerichtsgerichtshof hat das Erkenntnis des Landesverwaltungsgerichts Salzburg aufgrund der ao. Revision der Landesumweltanwaltschaft bezüglich der naturschutzrechtlichen Bewilligung aus formellen Gründen aufgehoben", heißt es in einer Aussendung.

Bauarbeiten in Stegenwald teils eingestellt

Weil die Genehmigung aufgehoben wurde, steht ein Teil der Baustelle nun still. Inhaltlich Gründe seien laut Salzburg AG nicht genannt wurden. "Begründet wird dies mit der Verletzung von Verfahrensvorschriften", heißt es weiter. Die weitere Vorgehensweise soll in den nächsten Tagen festgelegt werden. Ziel sei es jedenfalls, "möglichst rasch wieder eine naturschutzrechtliche Bewilligung zu erhalten."

Der Spatenstich für das Wasserkraftwerk erfolgte im Sommer 2023 und die Inbetriebnahme ist für Mitte 2025 geplant. Insgesamt sollen 20.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.

Landesregierung reagiert auf Gerichtsentscheid

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Gerichtsentscheids reagierte die schwarz-blaue Salzburger Landesregierung: "Ich habe keinerlei Verständnis für die nun abermals durch die Landesumweltanwaltschaft erwirkten Verzögerungen bei einem Projekt von so wesentlicher Bedeutung", so ÖVP-Klubobmann Wolfgang Mayer in einer ersten Reaktion. Es gehe nicht darum, die Interessen des Naturschutzes auszuhebeln, "sondern die Versorgungssicherheit der Menschen in Salzburg sicherzustellen." Ins gleiche Horn stößt auch Salzburgs Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ): "Die ideologisch motivierten Handlungen der LUA haben nicht nur regelmäßige schwerwiegende wirtschaftliche Auswirkungen, sie stellen jetzt auch eine Bedrohung für die Energieversorgung der Salzburger Bevölkerung dar."

Mit der Novelle des Salzburger Naturschutzgesetzes soll für die Landesumweltanwaltschaft künftig das Revisionsrecht entfallen, was demnächst im Landtag beschlossen werden soll: "Das Selbstverständnis und die Handlungen der LUA zeigen die Notwendigkeit zum Entfall des Revisionsrechts, das am 2. Oktober endgültig beschlossene Sache ist." Zudem soll die Reform der Landesumweltanwaltschaft weiter vorangetrieben werden.

Grüne Kritik an ÖVP und FPÖ

Die grüne Klubobfrau Martina Berthold reagierte mit Unverständnis auf die Aussendungen von ÖVP und FPÖ: „Wer versucht Klima- und Naturschutz gegeneinander auszuspielen, versteht offensichtlich nicht worum es geht. Wir können unser Klima nur schützen, wenn wir unsere Natur erhalten. Angriffe auf die Landesumweltanwaltschaft sind hier völlig daneben. Denn sie ist gesetzlich verpflichtet darauf zu achten, dass Umweltverfahren sauber ablaufen.“ Bei solchen Großprojekten brauche es Berthold zufolge saubere und korrekte Verfahren.

Bildergalerien

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

04.04.2023
Bagger fahren auf

Arbeiten für Kraftwerk Stegenwald gestartet

Von SALZBURG24 (mem)
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken