Hernie ist der Fachausdruck für den gängigen Begriff "Bauchwandbruch", zu dem auch der Leistenbruch zählt. Generell zählt deren Behandlung zu den am häufigsten durchgeführten chirurgischen Eingriffen. Das Spital im Pongau hat bereits eine eigene Hernienambulanz eingerichtet und nimmt derzeit an einer internationalen Qualitätssicherungsstudie der Deutschen Herniengesellschaft teil.
Rund 280 Operationen jährlich
Jedes Jahr werden in Schwarzach rund 280 Patienten mit Leisten- oder Bauchdeckenbruch operiert. Die Ärzte setzen dabei auf neueste Operationstechniken. "Wir wollen unsere Expertise aber noch weiter ausbauen und lassen uns im Rahmen eines zweijährigen Untersuchungsprozesses zertifizieren", erklärt Primar Franz Messenbäck, Leiter der Abteilung Chirurgie im Kardinal Schwarzenberg'schen Krankenhaus. "Wir dürfen uns dann als 'Kompetenzzentrum Hernienchirurgie' bezeichnen, ein echter Meilenstein für unser Haus."
Studie zur Qualitätsverbesserung
Zunächst wurde das Spital von der Deutschen Herniengesellschaft (DHG) genauestens überprüft. Das daraufhin erhaltene Zertifikat "DHG-Siegel-Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie" bestätigt die Einhaltung aller Qualitätsstandards. Nun sind die Schwarzacher Mediziner verpflichtet, an einer aktuellen Studie teilzunehmen. Ab sofort melden alle Chirurgen sämtliche Hernienoperationen genauestens dokumentiert an die DHG, wo die Daten wissenschaftlich ausgewertet werden. "Die Studie wird uns wertvolle Daten für die Versorgungsforschung liefern und damit die Qualität der Patientenversorgung weiter verbessern", sagt Heimo Ulcar, verantwortlicher Oberarzt in Schwarzach.
Ziehender Schmerz, Wölbung der Bauchdecke
Österreichweit werden jährlich rund 40.000 Hernien-Patienten operiert. Erkennbar sind Brüche meist an ziehenden Schmerzen in der Leistengegend und einer Wölbung der Bauchdecke.
Salzburg24
Dank ihrer Operationstechniken können die Ärzte die meisten Leistenbrüche über kleine Einschnitte verschließen. Sowohl die kosmetischen als auch die funktionellen Ergebnisse sind meist sehr gut. Oberarzt Heimo Ulcar: "Der stationäre Aufenthalt im Spital gestaltet sich in der Regel sehr kurz und Patienten sind umgehend wieder mobil. Im Allgemeinen kann bereits nach zwei Wochen wieder mit leichten sportlichen Aktivitäten begonnen werden."
(Quelle: salzburg24)