Pongau

Modellversuch in Salzburg: Schulen teilen sich eine Sekretärin

Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) und Landeschulratspräsident Johannes Plötzeneder bei der Pressekonferenz am Dienstag.
Veröffentlicht: 09. September 2014 14:53 Uhr
In Salzburg werden Schulleiter in ihrer administrativen Arbeit entlastet, indem sich mehrere Schulen eine Sekretärin teilen. Im Großarltal und in Bischofshofen läuft ein Modellversuch, der im nun begonnenen Schuljahr auf alle Bezirke in Form von Modellregionen ausgebaut wird, gaben Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) und Landeschulratspräsident Johannes Plötzeneder am Dienstag bekannt.

In Großarl und Hüttschlag (Großarltal) teilen sich eine Hauptschule und zwei Volksschulen eine Mitarbeiterin im Verwaltungsbereich, in Bischofshofen betreuen zwei Sekretärinnen zwei Hauptschulen, zwei Volksschulen und eine Sonderpädagogische Schule. Die Schulleitungen machten sich untereinander selbst aus, wann die jeweilige Mitarbeiterin für welche Schule zur Verfügung steht, erklärte Bildungsreferent Haslauer bei einer Pressekonferenz anlässlich des Schulbeginns diese Woche in Salzburg.

Sekretärin wird von Land und Gemeinde bezahlt

Für die Bezahlung der Sekretärinnen kommen das Land und die Gemeinden auf, wobei zwei Drittel der Kosten das Land trägt. Für die Jahre 2014 und 2015 sind für dieses Projekt jeweils rund eine Million Euro vorgesehen, der Betrag sei in diesem Jahr noch nicht ausgeschöpft, erklärte Haslauer. Die Entlastung der Schuldirektoren sehe er als wichtigen Schritt zur Attraktivierung dieses Berufes - neben dem neuen, objektiven und beschleunigten Auswahlverfahren, das nicht mehr als sechs Monate dauern darf.

Eine Million Euro für Integrationsstunden

Eine weitere Million Euro steckt das Land in die Sicherung von Integrationsstunden für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Damit springe Salzburg mit Landesgeld erneut für den Bund ein, der in diesem Bereich viel zu wenig Ressourcen zur Verfügung stelle.

Startschuss für englischsprachige Schule

Neu in diesem Schuljahr ist der Startschuss für eine englischsprachige Internationale Schule für Zehn- bis 18-Jährige: Im Bundesgymnasium Zaunergasse in der Stadt Salzburg wurde eine bilinguale Klasse eingerichtet, in der Schüler von Native-Speakern unterrichtet werden. "Für das nächste Schuljahr wird der Start eines englischsprachigen Zweiges vorbereitet", erläuterte Landesschulratspräsident Plötzeneder. Die Schüler schließen das Gymnasium dann mit einer österreichischen Matura und einem internationalen Bakkalaureat ab.

Ausbau der Ganztagesschule

Der Großteil der Eltern in Salzburg bevorzuge eine Nachmittagsbetreuung, deshalb werden ganztägige Schulformen mehr und mehr ausgebaut, sagte der Landeschulratspräsident. Sowohl Plötzeneder als auch Haslauer sprachen sich aber für eine Wahlfreiheit der Eltern aus. Gerade am Land gebe es ein vielfältiges Nachmittagsangebot von Vereinen. Die Ganztagsschule könne zudem die Geborgenheit, die eine Familie bieten könne, nicht ersetzen, sagte Plötzeneder. Dass ÖVP-Bundesparteichef Reinhold Mitterlehner Experten zur bildungspolitischen Problemlösung einsetzt, befürwortet Haslauer. Die Diskussion solle aber frei von ideologiepolitischen Grundprinzipien geführt werden. Folgende Fragen sollten herausgearbeitet werden: Was ist das Beste für die Kinder, wie können die Pädagogen ihren Auftrag am Besten erfüllen und was wollen die Eltern. Deshalb sei es wichtig, dass auch die Gewerkschaft mit an einem Tisch sitze, betonte Haslauer.

Talentcheck bei weiterer Bildung

Um Salzburgs Schüler und ihre Eltern bei der Bildungs- und Berufsentscheidung nicht alleine zu lassen, wird ab Herbst 2015 ein umfassender "Talentecheck" eingeführt. Alle Schüler der siebenten und achten Schulstufe sollen umfassend beraten und ihre Stärken abgefragt werden. Das Projekt läuft in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer, die dafür Umbaumaßnahmen vornimmt.

Rückgang der Schülerzahlen in Salzburg

In den vergangenen Jahren sei ein demografisch bedingter Rückgang der Schülerzahlen in Salzburg feststellbar, sagte der Landesschulratspräsident. Im Schuljahr 2014/15 drücken 38.229 Schüler im allgemeinbildenden Pflichtschulbereich die Schulbank, 5.309 sind "Taferlklasser". Bei der Umstellung von Hauptschulen auf Neue Mittelschulen (NMS) befindet sich Salzburg im vorletzten Jahr. Derzeit gibt es insgesamt 56 NMS-Standorte und nur mehr 15 reine Hauptschulen. Bis zum Schuljahr 2018/19 sollen alle Hauptschulstandorte vollständig in NMS umgewandelt sein. Im Bereich AHS werden heuer 13.000 Schüler gezählt, im Bereich HAK/HAS und HTL sind es rund 12.000 Schüler. (APA)

(Quelle: salzburg24)

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