Gasteinertal

Spektakuläre Übung auf 2.000 Metern

Boote und sonstige Ausrüstung mussten mit dem Hubschrauber an den fiktuven Unglücksort gebracht werden.
Veröffentlicht: 26. Juli 2019 13:16 Uhr
Der Bockhartsee im Gasteinertal (Pongau) auf fast 2.000 Meter Seehöhe: Am Freitag ist er Mittelpunkt einer großangelegten Übung der Wasserrettung und des Bundesheeres. 40 Ehrenamtliche proben den Notfall eines Murenabgangs, bei dem Menschen in den See gespült werden.

Angeblich bauten dort oben schon die alten Römer eine Straße, die Umgebung war bereits vor rund 6.000 Jahren erstmals besiedelt, und um 1500 schürften Wagemutige hier nach Gold: Für die Suche nach dem glänzenden Metall bleibt den Wasserrettern aber keine Zeit.

Mure spült Menschen in Bockhartsee

Das Szenario für die rund 40 ehrenamtlichen Helfer: Ein räumlich begrenzter Murenabgang mittleren Ausmaßes trifft eine Baustelle im Bereich des Sees und reißt Menschen sowie Material in den See. Die Anzahl der Unfallopfer und vermissten Personen ist ungewiss. Die abgelegene Lage des Unglücksortes erschwert den Einsatz erheblich, denn der Bockhartsee liegt ganz hinten im Gasteinertal auf fast 2.000 Meter Seehöhe.

Geübt werden der Einsatz von Wasserrettungskräften zur Rettung von Personen, von Tauchern zur Vermisstensuche und von Hubschraubern des Österreichischen Bundesheers für einen raschen Transport der Einsatzkräfte und der technischen Ausrüstung.

Rettungsboote kommen via Hubschrauber

„Ziel ist das Zusammenspiel der verschiedenen Teams bei der Rettung von Menschen größerer Anzahl in abgelegenen Bereichen, wie hier im Hochgebirge“, fasst Einsatzleiter Hannes Fankhauser zusammen. Und Übungsleiter Stefan Ring ergänzt: „Besonders herausfordernd ist dabei der technisch schwierige Lufttransport von Booten der Wasserrettung im Gebirge, die Bergung der Personen aus so hoch gelegenen Gewässern und die koordinierte Evakuierung von mehreren Verletzten.“

„Gemeinsame Durchführung der vereinbarten Taktik, effiziente Kommunikation zweier unterschiedlicher Einsatzorganisationen und Koordination von Einsätzen am Boden und in der Luft – das alles muss geübt werden. Ein Szenario, das es bisher in dieser Form bei uns noch nicht gab“, weist Engelbert Haunsperger, Bezirkseinsatzleiter im Pongau und Pinzgau, auf die Besonderheit der Übung hin.

Übung der Wasserrettung: Logistische Herausforderung

Die Entfernung des fiktiven Unglücksorts zur Einsatzbasis, der Ortsstelle der Wasserrettung in Dorfgastein, beträgt etwa 19 Kilometer Luftlinie sowie zur Landezone Böckstein auf 1.110 Meter etwa sechs Kilometer. Die Ortsstellen der Wasserrettung Gastein, Pongau West (Schwarzach), St. Johann im Pongau und Bischofshofen sind mit insgesamt 35 Einsatzkräften vor Ort. Dazu kommt das vierköpfige Transporthubschrauber-Team des Bundesheers und weitere drei Soldaten mit Notarzthubschrauber. 

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(Quelle: salzburg24)

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