„Skifoan is des leiwaundste, wos ma sich nur vurstelln kann“, singt der österreichische Musiker Wolfgang Ambros. Für das Klima ist der Wintertourismus allerdings alles andere als förderlich. Mit mehreren Projekten wollen die Gasteiner Bergbahnen, die am Freitag in die Saison starten, aber dafür sorgen, dass sich Nachhaltigkeit und Pistengaudi nicht ausschließen.
"Solarbäume" sollen CO2-Emissionen senken
Durch den neuen Solarpark bei der Talstation der Schlossalmbahn sollen rund 170 Tonnen an CO2-Emissionen jährlich eingespart werden. „In einer Simulation lieferten die insgesamt 800 Paneele einen Jahresertrag von 364.500 Kilowattstunden. Mit dieser Menge Strom könnten die Lifte der Schlossalm, ohne Zubringer, den ganzen Winter über betrieben werden“, erklärt der mit der Konzeption beauftragte Architekt Hendrick Innerhofer beim Pressegespräch am Mittwoch. Konkret werden 65 „Solarbäume“ auf der versiegelten Fläche angebracht. Die vorhandenen Parkplätze gehen dadurch nicht verloren. Weil die Module schräg auf den Stäben angebracht werden, könne der Schnee abrutschen und auch im Winter Strom produziert werden.

Bürger:innenbeteiligung mit Gutschein-Konzept
Klimabewusste haben dabei die Möglichkeit, sich finanziell zu beteiligen. Bis 30. April 2023 können sie das mit drei verschiedenen Investitionspaketen tun. Beim Gold-Paket werden 5.000 Euro eingezahlt, beim Silber-Paket 2.000 und 1.000 beim Bronze-Paket. Ab Mai 2023 ist der Betrag dann fünf Jahre lang auf einem elektronisches Guthabenkonto. Ausbezahlt wird das Guthaben anhand von Gutscheinen in fünf gleichen Jahresraten. Damit können die Investor:innen im Online-Ticketshop der Bergbahnen zum Beispiel Skitickets einkaufen. Die gutgeschriebene Summe ist sogar um 15 Prozent höher, als ursprünglich einbezahlt.
Wer früher bucht, spart bei Tickets
Weil Skifahren aber dennoch teuer ist, gibt es bereits seit vergangenem Jahr einen Frühbucher-Bonus im Online-Ticketshop. Die Preise für die Skipässe nähern sich im Lauf der Zeit immer weiter den Kassapreisen an. Besonders Familien sollen profitieren, erklärt Franz Schafflinger von den Bergbahnen. Heuer ist das auch erstmals bei Mehrtagespässen möglich. Storniert werden können die Tickets für je 2,50 Euro.
Kombi-Ticket für Zug- und Skifahren
Neben der Errichtung des Solarparks spielt das Thema An- und Abreise die zweite zentrale Rolle beim Thema Nachhaltigkeit. „70 bis 80 Prozent aller CO2-Emissionen, die ein Winterurlauber verursacht, entstehen bei der An- und Abreise“, schildert Eva Buzzi, Geschäftsführerin der ÖBB Rail Tours. Zugfahrer:innen mit ÖBB-Vorteilscard haben die Möglichkeit, über die Website von ÖBB Rail Tours ein Kombiticket zu kaufen. Das Bahnticket aus ganz Salzburg und Villach ist dabei schon im Tagesticketpreis enthalten. Zug- und Skifahren kosten also insgesamt 68,50 Euro.
Da der Bahnhof in Bad Gastein nur wenige Meter vom Stubnerkogel entfernt ist, gebe es auch keine „Last Mile“, merkt Buzzi an. Sie rechnet damit, dass die Nachfrage nach klimaschonenden Anreisemöglichkeiten in Zukunft steigt. Und: „Vor allem die Jugend soll dadurch wieder mehr zum Skifahren gebracht werden.“ Außerdem gibt es für Klimaticket-Besitzer:innen täglich 15 Prozent Rabatt auf eine Tagesskikarte, ergänzt Andreas Innerhofer, Vorstand der Gasteiner Bergbahnen.
Carsharing mit E-Autos in Gastein
Für jene, die innerhalb des Gasteinertals ein Auto nutzen wollen, bieten die Bergbahnen Carsharing mit E-Autos an. Diese können zu einem Stundentarif von 5,90 Euro bzw. mit Klimaticket für 3,90 Euro gebucht werden. Es gibt mehrere Ladestationen, auch im neuen Solarpark soll es Möglichkeiten geben.
Künftig soll der Bus- oder Autotransport zwischen Hotel und Skipiste in Bad Gastein aber praktisch ganz wegfallen, so Innerhofer. Die unterirdische Fußgängerverbindung „Vertical Link“ soll in den nächsten Jahren Wintersportler:innen über Förderbänder vom Zentrum zum Beispiel zur Stubnerkogelbahn bringen. Damit wird das historische Ortszentrum mit – den südlich höher gelegenen Ortsteilen – dem Bahnhof und der Stubnerkogelbahn durchgängig verbunden.
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(Quelle: salzburg24)