Dafür bieten Fachgeschäfte die bessere Beratung. Der Tipp von AK-Präsident Peter Eder an die Eltern kurz vor Schulbeginn lautet also: „Unbedingt Preise vergleichen, das realistische Einsparpotenzial beträgt zwischen 70 und 90 Euro!“ Übrigens: Im angrenzenden Bayern sind Schulartikel nur geringfügig billiger – ein „Kauftourismus“ zahlt sich also nicht wirklich aus.
Elf Geschäfte in Stadt und Land Salzburg getestet
Vor Schulbeginn waren die Konsumentenschützer der AK unterwegs, um die Preise für die gängigsten Schulartikel zu erheben. Dieses Schulpaket umfasst insgesamt 29 Artikel, angefangen bei Füllfeder und Bleistift, über Radiergummi, Wasserfarben und Ringbucheinlagen bis hin zum Turnsackerl. Die Schultasche ist in diesem Startpaket nicht enthalten und wurde extra ausgewertet. Erhoben wurde in elf Geschäften in Stadt und Land Salzburg, davon sechs Fachgeschäfte sowie fünf Handelsketten. Dabei wurde das zum damaligen Zeitpunkt jeweils preiswerteste Angebot der zu erhebenden Ware ermittelt.
PDF: Tabelle_Schulartikel_2019.pdf
70 bis 90 Euro können gespart werden
Die Resultate zeigen, dass Preisvergleichen absolut Sinn macht: So kann der Preis eines solchen Schulpakets bei Handelsketten um ein Fünftel (20 Prozent) günstiger sein als der Durchschnittspreis. Bei einzelnen Produkten lassen sich Preisunterschiede sogar im dreistelligen Prozentbereich feststellen. Außerdem wurde von den Konsumentenschützern auch ein Qualitätstest auf Beratung durchgeführt. „Genau hier punktet der Fachhandel mit besonderem Service“, so Erhebungsleiter Stefan Göweil, „bei den Handelsketten findet persönliche Beratung nur sehr eingeschränkt statt.“
Kein "günstiges Geschäft" für Schulartikel
AK-Resümee und Tipp an jene Eltern, denen der Einkauf von Schulartikeln (noch) bevorsteht: Ein Preisvergleich schont die Geldbörse! „Wer preisbewusst einkauft, hat ein realistisches Einsparpotenzial von 70 bis 90 Euro“, bilanziert Göweil, AK-Referatsleiter für Marktbeobachtung im Konsumentenschutz, stellt aber gleichzeitig klar: „Das günstigste Geschäft gibt es nicht – wer die Zeit hat, mehrere Geschäfte abzuklappern, kann sich noch mehr Geld sparen. In praktisch allen Geschäften findet man bei den meisten Produkten billige und teure Varianten.“
Preisunterschiede teils extrem
In den einzelnen Produktsegmenten findet man große Preisunterschiede bei der Jagd nach den günstigsten Angeboten: 24 Buntstifte ersteht man im günstigsten Fall bereits um 2,49 Euro – für die teuerste Variante zahlt der Kunde 20,99 Euro. Also ein Unterschied von exakt 742,97 Prozent. Textmarker sind zwischen 0,39 Euro und 3,49 Euro zu haben – Unterschied: 794 Prozent. Wachsmalkreiden und Handarbeitskoffer bringen es auf Preisdifferenzen von rund 326 Prozent und 300 Prozent. „Nicht unerwähnt bleiben darf dabei natürlich, dass auch bei Schulartikeln Markenprodukte ihren Preis haben, Stichworte Langlebigkeit oder Schreibqualität“, ergänzt Göweil.
Teuerste Schulstart-Paket kostet über 240 Euro
Auch die Schulstart-Pakete unterliegen einer großen Bandbreite bei den Kosten: Das günstigste Paket wurde um 53,04 Euro gefunden, das teuerste um 243,14 Euro. Durchschnittlich zahlen Eltern rund 133 Euro für die 29 erhobenen Artikel.
Laut Göweil ist jedoch festzuhalten, dass der Fachhandel sehr wohl auch Schnäppchen zu bieten hat: „Während Schreibwaren wie etwa Buntstifte, Filzstifte, Malfarben, Wachskreiden oder Füllfedern bei den Ketten preislich interessanter sind, findet man etwa bei Heften, Heftumschlägen oder Bleistiften in den Fachgeschäften oft günstigere Preise.“
Fachhandel punktet bei Kundenservice
Getestet wurde außerdem die Beratung beim Kauf einer Schultasche für einen Schulanfänger. Dazu wurde beurteilt, inwieweit der Kunde beim Kauf beraten wurde oder welche Kriterien vom Verkäufer als wichtig erachtet wurden. Etwa:
- Stellt das Verkaufspersonal Fragen zum Kind (Alter, Größe, Gewicht) und zum Schulweg
- Wird eine Anprobe durch das Kind empfohlen
Ergebnis: Fachgeschäfte schneiden besser ab. Die Beratungsqualität wurde von den Testern im Fachgeschäft als weitaus besser beurteilt als bei den erhobenen Handelsketten. Freundlichkeit und Bemühen wurde überall attestiert, jedoch lag das fachliche Plus eindeutig bei den Fachgeschäften.
Preise seit 2017 konstant
Erfreulich: Die Preise für das Startpaket sind seit der letzten Erhebung im Jahr 2017 praktisch konstant geblieben.
Außerdem wurde auch in drei Geschäften von Handelsketten im benachbarten Bayern erhoben – Ergebnis: Steuerbereinigt sind Schulartikel in Freilassing lediglich um durchschnittlich 2,75 % günstiger, also kein signifikanter Preisunterschied.
Umweltfreundliche Produkte im Vormarsch
Der Gedanke der ökologischen Nachhaltigkeit macht auch vor den Schulartikeln nicht halt. Umweltfreundliche Produkte werden immer häufiger nachgefragt. Vielfach sind solche Produkte nicht wesentlich teurer. Informationen zu umweltfreundlichen Produkten finden sich unter www.schuleinkauf.at. Clever einkaufen bietet viele Tipps, damit beim Schuleinkauf die Umwelt bestmöglich geschont wird und Kindern ein bewusster Umgang mit der Umwelt vorgelebt wird.
(Quelle: salzburg24)