Schwere Vorwürfe

Rumänien ermittelt gegen Salzburger Spanplattenfirma Kronospan

Gegen den Plattenhersteller Kronospan, der im Besitz der Salzburger Familie Kaindl ist, wird ermittelt. Im Bild die Firma Kaindl Holzindustrie in Salzburg-Liefering.
Veröffentlicht: 31. Oktober 2024 10:45 Uhr
Gegen den Salzburger Spanplattenhersteller Kronospan, der sich im Besitz der Familie Kaindl befindet, ermittelt Rumänien nun wegen des Verdachts des illegalen Mülltransports. Kronospan soll 24 Tonnen gefährlichen Abfall nach Schweden verfrachtet haben.

Die rumänische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Salzburger Spanplattenhersteller Kronospan (Kaindl) wegen des Verdachts des illegalen Mülltransports und der Fälschung von Umweltdaten. In der Vorwoche sind nach Angaben des Journalistennetzwerks OCCRP in den rumänischen Kronospan-Werken Hausdurchsuchungen durchgeführt worden. Das Unternehmen bestätigte am Donnerstag gegenüber der APA die Ermittlungen und kündigte eine Stellungnahme zu den Vorwürfen an.

OCCRP beruft sich auf Ermittlungsdokumente. Demnach soll Kronospan 24 Tonnen gefährlichen Abfall nach Schweden verfrachtet haben, der als unbedenklich deklariert worden war. Das Unternehmen habe den Abfall auf die "grüne" Liste gesetzt, die ungiftige Materialien wie Papier und Kunststoff umfasst. Dadurch habe man sich die Einholung von Genehmigungen aller vom Transport betroffenen Länder erspart.

Salzburger Firma soll Emissionswerte gefälscht haben

Außerdem soll Kronospan in Rumänien bei der Aufzeichnung der Emissionswerte getrickst haben. So seien wiederholt auf die Kommastelle identische Emissionswerte ausgewiesen worden, außerdem fänden sich zum Teil keine Emissionen in den aufgezeichneten Daten, obwohl zu den genannten Zeitpunkten die Formaldehydanlage in Betrieb gewesen sei. OCCRP wies aber auch darauf hin, dass die Anschuldigungen derzeit nicht bewiesen seien und auch keine Anklage erhoben worden sei.

"Es stimmt, dass die rumänische Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen uns eingeleitet hat, das derzeit noch am Beginn ist", sagte Unternehmenssprecher Johannes Leibetseder am Donnerstag auf Anfrage der APA. "Wir sind derzeit weder Zeuge noch Beschuldigter." Inhaltlich wollte sich der Sprecher vorerst nicht äußern, er kündigte aber eine Stellungnahme an - voraussichtlich noch für heute.

Was produzieren Kaindl und Kronospan?

Die österreichische Unternehmerfamilie Kaindl gründete 1897 ein Sägewerk in Lungötz (Tennegau). Ab 1948 produzierte es Sperrholz, ab 1959 Spanplatten. 1966 gründete Ernst Kaindl die Swiss Krono Group in der Schweiz. 1987 spaltete sich die Familie in die Krono Gruppe Schweiz und die Kronospan-Gruppe. 2007 übernahm Kronospan Sprela GmbH und Falco Zrt.

(Quelle: apa)

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