Skeptisch ist der VCÖ bezüglich des Handy-Verbots beim Radfahren. Der VCÖ hält eine allgemeine Bewusstseinskampagne gegen Telefonieren am Steuer für wirksamer, da die Exekutive schon heute das Handy-Verbot schwer exekutieren kann.
350.000 Radfahrer in Salzburg
Eine VCÖ-Untersuchung zeigt, dass in Salzburg bereits rund 350.000 Personen pro Jahr im Alltag mit dem Fahrrad fahren. "Wenn mehr Salzburgerinnen und Salzburger Rad fahren, schafft das einen mehrfachen Nutzen. Weniger Schadstoffe belasten die Luft, es gibt weniger Staus und wer umsteigt, tut seiner Gesundheit Gutes und schont die eigene Geldbörse. Deshalb ist es wichtig, das Radfahren im Alltag stärker zu fördern", betont VCÖ-Experte Gansterer.
VCÖ: "Fahrradstraßen wichtig"
Der VCÖ begrüßt daher die Ermöglichung von Fahrradstraßen. International werden immer häufiger Fahrradstraßen umgesetzt. Damit wird es Pendlerinnen und Pendlern aus dem stadtnahen Umland sowie all jenen, die in den Außenbezirken wohnen, erleichtert mit dem Rad kostengünstig und gesund zur Arbeit zu kommen. Auch die Flexibilisierung der Radwegbenützungspflicht erhöht die Verkehrssicherheit. "Oft sind Radwege zu schmal und damit ist dort das Radfahren gefährlicher als auf der normalen Fahrbahn. Die Aufhebung der Benützungspflicht bei zu schmalen Radwegen entschärft die Situation", so VCÖ-Experte Gansterer.
Skepsis gegenüber Handy-Verbot
Skeptisch ist der VCÖ über das geplante Handy-Verbot. Schon beim Auto funktioniert die Überwachung de facto nicht. Im gesamten Jahr 2011 wurden in Österreich nur 150.000 Autofahrer beim Telefonieren am Steuer erwischt, obwohl an einem einzigen Tag ein Vielfaches an Telefonaten beim Autolenken geführt wird. Die meisten Handy-Vergehen wurden in Wien geahndet (36.208), in Salzburg waren es 9.901. "Viele sind sich der Gefahren durch Telefonieren am Steuer nicht bewusst. Wer beim Autofahren telefoniert, reagiert ähnlich schlecht, wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille", macht VCÖ-Experte Gansterer aufmerksam. Der VCÖ hält daher eine bundesweite Kampagne gegen Telefonieren am Steuer für wirksamer als eine Erweiterung des Handy-Verbots aufs Radfahren.
In der Schweiz gibt es bereits mehr als 200 Begegnungszonen. In Begegnungszonen gilt Tempolimit 20 km/h, wer zu Fuß geht, hat Vorrang und Parken ist nur auf markierten Stellen erlaubt. "In Wien wird wieder mehr zu Fuß gegangen. Grund sind die höheren Spritpreise und das gestiegene Gesundheitsbewusstsein. Deshalb ist es wichtig, unsere Städte und Gemeinden fußgängerfreundlicher zu gestalten", betont VCÖ-Experte Markus Gansterer. Der VCÖ weist darauf hin, dass in Wien bereits mehr Alltagswege zu Fuß als mit dem Auto zurückgelegt werden.
(Quelle: salzburg24)