Details des Konzepts wurden am Mittwoch bei einem Hintergrundgespräch vorgestellt. Österreichweit werden die SIG und die Bereitschaftseinheiten, die bereits ab 1. September starten, in der halbjährigen Testphase etwa 900 Beamte umfassen.
Vorbild ist das "Best-Practice-Modell" der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung, sagte deren Kommandant Ernst Albrecht, das seit über 50 Jahren funktioniere. Auch die Wiener Bereitschaftseinheit ist seit ungefähr zehn Jahren tätig. Es geht demnach darum, dass bei "Großlagen" Kräfte, die aufeinander eingespielt sind, sehr zeitnah auftreten können. Als Zeitraum dafür nannte Albrecht die ersten 20, 25 Minuten einer solchen Entwicklung, etwa bei "problematischen Tätern" und nicht nur bei Terroreinsätzen.
WEGA-Konzept flächendeckend in Österreich
Das laut Albrecht bereits international als Vorbild genutzte Konzept - der WEGA-Kommandant nannte unter anderem Deutschland, Schweden, Ungarn und Teile Großbritanniens - soll nun in Österreich flächendeckend umgesetzt werden. Entscheidend sei eine kurze Reaktions- und Vorlaufzeit und die flächendeckende Streifentätigkeit, wie das die WEGA in Wien bereits mit ihren Sektorstreifen vorexerziert. "Man darf nicht vergessen, dass das Gegenüber auch auf unsere Präsenz reagiert und es sich vielleicht überlegt, im Bewusstsein, dass da Polizeikräfte mit einem anderen Ausbildungsstand am Ort sind, die in bestimmten Situationen auch gelassener reagieren", erläuterte Albrecht.
SIG-Einsätze in Salzburg vor allem bei Clubs und Disco
Wo die SIG stationiert wird, entscheidet jede Landespolizeidirektion selbst. In Salzburg beispielsweise wird die SIG bei der Landespolizeidirektion Salzburg-Stadt stationiert, obwohl alles andere als zentral für das Bundesland. Landespolizeidirektor Bernhard Rausch erklärte dies damit, dass der Ballungsraum des Bundeslandes einfach die Stadt und ihre Umgebung, beispielsweise mit Wals und seinen zahlreichen Clubs und Diskotheken, sei.
Schwerpunkte in den Bezirken
Aber es seien selbstverständlich auch Schwerpunkte im Pinzgau, Pongau und Lungau geplant. Insgesamt 52 Beamte sind in Salzburg für SIG und Bereitschaftseinheit veranschlagt, wobei auch hier der Verteilungsschlüssel etwa 50:50 beträgt. Wie viele Sektorstreifen damit auf den Weg gebracht werden, sei noch eine offene Frage von Detailplanungen. Rausch ging von etwa zwei bis drei aus.
Die Ausbildung wird laut Albrecht von einem Triumvirat aus Einsatztrainern des Innenministeriums, der Direktion für Spezialeinheiten und WEGA betrieben und wird für die SIG-Kräfte neun intensive Wochen dauern. "Ich gehe davon aus, dass die gut schlafen werden - nach dem Dienst", sagte der WEGA-Kommandant.
Der Start für den Einsatz der Bereitschaftseinheiten soll laut Innenministerium am 1. September erfolgen, die SIG sollen am 1. November den Dienst antreten.
(Quelle: apa)