Wenn im Frühling die Natur erwacht, machen sich die Amphibien in Salzburg wieder auf Wanderschaft zu ihren Laichplätzen. Damit sie diese sicher erreichen und nicht etwa von Autos überfahren werden, koordiniert das Haus der Natur auch heuer wieder die Errichtung von „Froschzäunen“ entlang der tierischen Wanderstrecken. Für die Betreuung der Amphibien-Fallen fehlen aber noch Freiwillige.
Was macht man beim Froschklauben?
Gesucht werden Menschen, die die Zäune entlang der Straßen in der Früh kontrollieren, erklärt Peter Kaufmann von der Haus der Natur-Biodiversitätsdatenbank im Gespräch mit SALZBURG24. Sind Amphibien in die Fallen geraten, werden sie entweder auf die andere Straßenseite oder direkt zu ihrem Zielgewässer getragen. In der Stadt Salzburg fehlen zudem Ehrenamtliche, die händisch Frösche fangen und sicher zu ihren Laichplätzen bringen. An allen Standorten wird außerdem gezählt, wie viele Tiere welcher Art gerettet wurden.
Die Standorte der Amphibienschutzzäune im Überblick
Hier werden noch freiwillige Helfer:innen gesucht:
- Stadt Salzburg: Aigen, Riedenburg
- Flachgau: Thalgau, Faistenau, Obertrum
- Tennengau: Oberscheffau, Abtenau
- Lungau: Unternberg
- Pinzgau: Piesendorf, Zell am See
Auch Familien könnten das machen, meint Kaufmann. Unter den Freiwilligen seien sehr viele Kinder und Jugendliche. Wichtig sei aber, dass die Jüngsten Warnwesten tragen und von ihren Eltern begleitet werden – denn die Straßen, an denen die Amphibienzäune stehen, seien teilweise stark befahren. An Autofahrende appelliert Kaufmann, entlang der „Froschzäune“ besonders vorsichtig zu fahren – auch zum Schutz der Ehrenamtlichen.
Freiwillige, die das Projekt unterstützen wollen, können sich per Mail an cvetka.piringer@hausdernatur.at wenden.
Amphibien auf Wanderschaft in Salzburg
Durchschnittlich dauert das „Froschklauben“ in Salzburg jedes Jahr etwa fünf Wochen. Der genaue Zeitpunkt der Amphibienwanderungen hängt vor allem von der Lage ab. Während die Amphibien im Flachgau und in der Stadt Salzburg heuer schon recht früh auf Wanderschaft gegangen sind, geht es im Innergebirg gerade erst los. „Im Pinzgau zum Beispiel baut man gerade erst die Zäune auf“, erzählt Kaufmann.
Klimawandel beeinflusst Froschwanderungen
Generell sei zu beobachten, dass die Wanderung immer früher losgehe und sich die Laichzeiten der unterschiedlichen Arten mittlerweile überschneiden, obwohl sie früher getrennt voneinander gewandert waren. Kaufmann führt das vor allem auf den Klimawandel zurück: „Der Frühling wird einfach immer trockener“, stellt er fest. Für ihre Wanderschaft bräuchten Amphibien aber eine gewisse Feuchtigkeit. Welche Auswirkungen das in Zukunft auf die Bestände haben wird, sei noch nicht abzusehen.
Mit dem jährlichen „Froschklauben“ leiste man jedenfalls einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz in Salzburg, ist sich der Experte sicher. Denn alle heimischen Amphibienarten stehen auf der roten Liste und gelten damit als gefährdet.
(Quelle: salzburg24)