Großangelegte Übung

Salzburg probt Strahlenschutz-Notfall in Schwarzenberg-Kaserne

Veröffentlicht: 11. Oktober 2024 09:18 Uhr
Bundesheer, Polizei, Feuerwehren, das Rote Kreuz und die Landeskliniken üben derzeit in der Salzburger Schwarzenberg-Kaserne für einen radiologischen Notfall. Bei der Strahlenschutzübung des Landes sollen konkrete Szenarien erprobt werden, um im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein.

Das Land Salzburg veranstaltet seit gestern eine großangelegte Strahlenschutzübung in der Schwarzenberg-Kaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau). Nach Vorträgen und Einsatzbesprechungen am Donnerstag werden heute realistische Szenarien erprobt.

Was ist ein radiologisches Ereignis?

Bei radiologischen Ereignissen denkt man meist an schwere Unfälle in Atomkraftwerken. Sie können aber auch durch andere Ereignisse entstehen. Das Klimaschutzministerium unterscheidet je nach radiologischer Auswirkung zwischen Ereignissen, die zu groß- bzw. kleinräumigen Kontaminierungen führen.

Großräumige Kontaminierungen

  • Unfälle in kerntechnischen Anlagen, zum Beispiel Kernkraftwerksunfälle
  • Absturz von Satelliten mit radioaktiven Stoffen

Kleinräumige Kontaminierungen

  • Unfälle mit radioaktiven Quellen (Brand, Diebstahl)
  • Unfälle beim Transport von radioaktiven Stoffen
  • Radiologischer Terror

Feuerwehren auf Strahlenschutz spezialisiert

Bei der Übung wird ein Unfall mit einem Gefahrguttransport mit radioaktiven Quellen simuliert, bei dem es auch Verletzte gibt. Es gilt die radioaktive Quelle aufzufinden, zu bergen und für die betroffenen Personen die Rettungskette durchspielen bis zur Versorgung im Krankenhaus.

Eine Flachgauer Feuerwehreinheit, die sich auf Strahlenschutz und Dekontamination spezialisiert hat, nimmt mit 25 Einsatzkräften an der radiologischen Übung teil, teilte der Landesfeuerwehrverband auf SALZBURG24-Anfrage mit. "Erkennen der Gefahr, erkennen der Strahlenart, Absperrmaßnahmen und Menschenrettung unter dem größtmöglichen Selbstschutz", erklärt Landesfeuerwehrkommandant Günter Trinker die Aufgaben der Floriani. Wenn möglich, soll auch die Gefahrenquelle beseitigt und fachgerecht gelagert werden. Zum Aufgabenbereich der Feuerwehren gehört auch die Dekontamination der Einsatzkräfte. Die Feuerwehren in allen Salzburger Bezirken haben übrigens ein eigenes sogenanntes Gefährliche-Stoffe-Fahrzeug samt Strahlenschutzausrüstung.

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Kommt es zur Übergabe von kontaminierten Patient:innen an das Rote Kreuz, bedeutet das eine außergewöhnliche Aufgabe für die Rettungsorganisation: "In diesem Fall muss sich unsere Besatzung mit persönlicher Schutzausrüstung sichern", schildert Landesrettungskommandant Stefan Herbst. Danach können Patientinnen und Patienten in kontaminierten Zustand in die Behandlungseinrichtungen gebracht werden.

Bundesheer stellt Testgelände

Das Bundesheer stellt unterdessen nur das Gelände in der Schwarzenberg-Kaserne, aber kein Personal zur Verfügung. "Unsere ABC-Abwehr und Pioniere sind noch im Hochwasser-Einsatz in Niederösterreich. Und Einsätze gehen immer vor Übungen", erklärt Presseoffizier Major René Auer.

"Es ist einfach notwendig – in der Hoffnung, dass man es nie braucht - für den radiologischen Ernstfall zu trainieren", sagt Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) zur Salzburger Strahlenschutzübung. "Wenn es tatsächlich so weit kommt, muss gesichert sein, dass alle Einsatzorganisationen an einem Strang ziehen." Die Landesrätin zeigt sich überzeugt, dass man für den Notfall gut vorbereitet sei.

(Quelle: salzburg24)

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