Österreichs Grenzwert für PM10 Feinstaub - an maximal 25 Tagen darf die Tagesbelastung höher als 50 Mikrogramm PM10 Feinstaub pro Kubikmeter Luft sein - wird heuer deutlich unterschritten. Nach wie vor die höchste Feinstaubbelastung Österreichs hat Graz, wo an 16 Tagen zu viel Feinstaub in der Luft war, am zweithöchsten war die Belastung in Linz, wo der Tagesgrenzwert an zwölf Tagen überschritten wurde. Deutlich darunter liegt die Stadt Salzburg, wo am Rudolfsplatz an fünf Tagen die Feinstaubbelastung zu hoch war und in Hallein an vier Tagen.
Wetter als Hauptgrund für bessere Werte
Der Hauptgrund für die deutliche Verbesserung der Luftqualität war das Wetter. Es gab weniger Inversionswetterlagen, in den Wintermonaten war das Wettergeschehen nicht von kalter Luft aus dem Osten, sondern vor allem von Nord- und Nordwestwetterlagen bestimmt.
„Es besteht leider kein Grund zum Aufatmen. Nach wie vor gelangen durch Verbrennungsprozesse viele gesundheitsschädliche Schadstoffe in die Luft. Gerade bei Feinstaub gibt es keine Grenze, unter der die Belastung durch die Partikel, die tief in den Organismus eindringen, unbedenklich wäre. Aus Gesundheitssicht sind die Zielwerte der Weltgesundheitsorganisation der Maßstab. Und diesen Zielwert haben heuer österreichweit 34 Messstellen in allen Bundesländern außer Vorarlberg überschritten“, macht VCÖ-Experte Markus Gansterer aufmerksam. Der Zielwert der WHO liegt bei höchstens drei Tagen mit zu hoher Feinstaubbelastung.
Feinstaub: Vor allem Verkehr verantwortlich
Jede Reduktion der Schadstoffemissionen hat eine positive Wirkung auf die Gesundheit. Der Verkehr verursacht auf mehrfache Weise Feinstaubemissionen im Straßenraum. Zum einen verursacht der Verkehr durch Brems- und Reifenabrieb sowie Aufwirbelung Feinstaub. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verschmutzen zusätzlich durch Abgase die Luft. Im Autoinneren ist die Schadstoffbelastung sehr hoch, wenn man auf stark befahrenen Straßen, etwa im Frühverkehr bei Stadteinfahrten, unterwegs ist. „Man fährt dann regelrecht in einer Abgaswolke und atmet eine schädliche Mischung an Schadstoffen ein“, erklärt VCÖ-Experte Gansterer. Insbesondere der sogenannte Ultra-Feinstaub sei extrem gesundheitsschädlich, weil er in den Blutkreislauf und in die Lungenbläschen eindringen könne.
VCÖ fordert Verkehr auf Schienen
Deshalb ist es vor allem für Ballungsräume wichtig, Lkw- und Autofahrten zu reduzieren. Durch mehr Bahn- und Busverbindungen sowie mit Radschnellwegen vom Umland in die Stadt kann der Autopendlerverkehr reduziert werden. In den Städten kann mit Verkehrsberuhigung und Begegnungszonen der Anteil von zu Fuß gehen und Radfahren erhöht werden. Zustelldienste sind rascher von schmutzigen Diesel-Fahrzeugen auf Elektro-Transporter und Cargo-Bikes umzustellen, fordert der VCÖ.
Silvester lässt Feinstaubwerte in die Höhe schnellen
Für temporär hohe Luftverschmutzung sorgen nun zum Jahresende auch Böller, Knallkörper und Feuerwerke. In der Silvesternacht erreichen in vielen Städten die Feinstaubwerte die höchste Belastung des gesamten Jahres. Zusätzlich verursachen abgebrannte Knallkörper und Feuerwerksraketen laut Umweltbundesamt jährlich bis zu 1.000 Tonnen Müll.
(Quelle: salzburg24)