In Ballungsräumen im Osten Österreichs, wie etwa rund um Wien, wird derzeit vor einer hohen und mitunter sogar gesundheitsschädlichen Feinstaubbelastung gewarnt. Auch Sport im Freien sei unter diesen Bedingungen nicht gesund, betonte Umweltmediziner Hans-Peter Hutter am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal“.
Luftqualität in Salzburg laut Wetter-Apps mäßig
Ein Blick in zahlreiche Wetter-Apps attestiert auch Salzburg eine eher mäßig-gute Luftqualität. Dabei bestehe im Bundesland alles andere als Grund zur Sorge, wie der Leiter des Landesimmissionsschutzes, Alexander Kranabetter, im SALZBURG24-Gespräch am Dienstag erklärt. „Im Vergleich zu anderen österreichischen Regionen haben wir in Salzburg momentan kaum Probleme mit Feinstaub. Die Luftqualität ist aktuell eins a.“ Laut Geosphere würden Wetter-Apps nach einer anderen Skalierung vorgehen als offizielle Wetterdienste, was die Diskrepanzen erklärt.
Feinstaub-Grenzwerte in Wien und Linz überschritten
In Wien dagegen war am Wochenende der erlaubte Grenzwert für Feinstaub (PM 10) von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter an mehreren Messstationen überschritten worden, wobei der höchste Tageswert am Samstag mit 56 Mikrogramm pro Kubikmeter erreicht wurde. Auch in Linz wurde vergangenen Samstag der Wert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten. „Eine Feinstaubwolke zieht gerade im Osten von der Türkei über Polen bis nach Österreich. Auf Salzburg hat diese aber nur geringen Einfluss“, so Kranabetter. Die Grenzwerte werden vom Umweltbundesamt auf Vorgaben der WHO festgelegt und erfassen den Tages- sowie Jahresmittelwert der Feinstaubbelastung.
Derzeit sei die Inversionsschicht – also jene Schicht, in der sich Partikel wie Feinstaub sammeln – recht weit oben. Somit gelange die Verschmutzung aktuell kaum in die Atemluft. „Mit den vorhergesagten Wetterbewegungen ab Mittwoch könnte sich das eventuell ändern.“
Beim Feinstaub gibt es laut Umweltmediziner Hutter zwei Aspekte, die dessen Gefährlichkeit ausmachen. „Einerseits sind es sehr feste Partikelchen, Teilchen, die können eine Entzündungsreaktion auslösen und dann sind noch an der Oberfläche andere Schadstoffe angelagert, also von Schwermetallen bis zu wirklich sehr schädlichen Kohlenwasserstoffen", sagte Hutter. Ultrafeinpartikel kommen bis in die Lungenbläschen und von dort können sie in den Blutkreislauf gelangen. Dies kann nicht nur Atembeschwerden auslösen und die Lunge beeinträchtigen, "sondern auch Herzrhythmusstörungen, Schlaganfälle und Herzinfarkte gehen auf Feinstaubbelastung zurück“.
(Quelle: salzburg24)