Die SAG produziert unter anderem Aluminiumtanks für die Automobilindustrie. "Nach einem optimistischen Start ins neue Jahr und mit stabilen Auftragszahlen mussten Mitte März die Produktionsvolumina drastisch nach unten geschraubt werden", teilte das Unternehmen in einer Stellungnahme gegenüber der APA mit. Dank langfristiger Lieferverträge und Kurzarbeit sei man gut durch den Lockdown der Fahrzeughersteller gekommen. Der sehr zögerliche Neustart auf Kundenseite bedinge es aber, weiter "mit angezogener Handbremse" fahren zu müssen.
SAG: Keine weiteren Kündigungen geplant
Die Kündigungen seien mit dem Betriebsrat und den Sozialpartnern sorgfältig abgestimmt gewesen. Auch eine Verlängerung der Kurzarbeit und Einsparungen in allen Geschäftsbereichen waren nötig. "Aus heutiger Sicht sind keine weiteren Kündigungen geplant."
Hoffen auf Aufschwung in Automobilbranche
Die SAG ging heute von einer positiven Entwicklung in der Automobilbranche im dritten und vierten Quartal des Jahres aus. "Die Zeichen stehen derzeit in der Zulieferindustrie auf Konsolidierung. Natürlich hoffen wir, dass es generell und damit auch in der Automobilbranche bald wieder zu einem Aufschwung kommt", erklärte Karin Exner-Wöhrer, Chefin der SAG-Gruppe. Da die weiteren Auswirkungen von Covid-19 derzeit aber nicht einschätzbar seien, müsse sich die SAG auf verschiedene Szenarien vorbereiten.
Streit mit Gewerkschaft und AK im Vorfeld
Den Kündigungen dürfte ein Konflikt mit der Gewerkschaft und der Arbeiterkammer (AK) vorangegangen sein. Wie der Salzburger AK-Präsident Peter Eder am Freitag zur APA sagte, seien die Kündigungen zunächst vor Auslaufen der "Kurzarbeit 1" am 5. Juli ausgesprochen worden und dadurch klar rechtsunwirksam gewesen. Zudem sei das Frühwarnsystem nicht ausgelöst worden. "Wir haben darum begonnen Klagen vorzubreiten, diese aber wieder zurückgezogen." Nach weiteren Gesprächen habe die SAG die Kündigungen schließlich erst mit heute, 31. Juli, ausgesprochen.
Laut Firmenbuch ("WirtschaftsCompass") beschäftigte die SAG-Gruppe zuletzt mehr als 1.100 Mitarbeiter, der Umsatz im Jahr 2019 lag bei rund 213 Millionen Euro.
(Quelle: apa)