Beim Werkzeugmaschinenhersteller Emco in Hallein (Tennengau) ist am Donnerstag ein erster Teil eines Sparpakets beschlossen worden. Wie die "Salzburger Nachrichten" und der "ORF Salzburg" am Freitag berichten, hat die Belegschaft in einer Abstimmung ein internes Kurzarbeitsmodell angenommen. Zugleich verzichten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer zweiten Vereinbarung auf Lohnerhöhungen in der vollen Höhe des von den Sozialpartnern ausverhandelten KV-Abschlusses.
Emco: Löhne steigen um 3,3 statt 4,8 Prozent
Damit erhöhen sich die Löhne bei Emco um 3,3 Prozent statt der im Kollektivvertrag für die Industrie abgeschlossenen 4,8 Prozent. Ermöglicht wird das durch eine im KV festgeschriebene Wettbewerbssicherungsklausel für Betriebe in schwieriger Situation. Das Unternehmen kämpft mit einem deutlichen Rückgang bei Aufträgen aus Industrie und Wirtschaft und soll seit dem Vorjahr beträchtliche Verluste angehäuft haben. In einem "SN"-Bericht von Ende November war von einem zweistelligen Millionenbetrag innerhalb von 18 Monaten die Rede.
Die interne Kurzarbeit startet im Jänner nach dem zweiwöchigen Betriebsurlaub in den Weihnachtsferien. Die Vereinbarung gilt vorerst für sechs Monate, in denen monatlich - je nach Auftragslage - bis zu vier Freitage ausfallen können. Entsprechend weniger wird verdient. Der maximale Einkommensverlust liege bei zwölf Prozent, versicherte die Gewerkschaft.
Weitere Sparmaßnahme: Emco rät zu Kündigung
Zusätzlich soll es im Jänner noch Gespräche über eine dritte Sparmaßnahme geben: Emco schlägt seinen Beschäftigten Aussetzverträge vor, Angestellte sollen also vorübergehend kündigen - inklusive einer Wiedereinstellungsgarantie mit allen Ansprüchen. Das stößt bei Gewerkschaft und Arbeitsmarktservice (AMS) aber auf Skepsis: Wegen der Wiedereinstellungsgarantie bestehe kein Anspruch auf Arbeitslosengeld.
Emco beschäftigt weltweit rund 780 Mitarbeiter, am Standort Hallein sind es rund 390 Beschäftigte. Das Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022/2023 laut Firmenbuch einen Umsatz von 188 Millionen Euro. Emco gehört zur Kuhn Holding mit Sitz in Eugendorf (Flachgau), die auf den Vertrieb und Handel von Baumaschinen und Ladekränen spezialisiert ist.
(Quelle: apa)