Kebabstände gibt es in ganz Salzburg und in nahezu jeglicher Größenordnung – vom geräumigen Lokal mit Sitzgelegenheiten bis zu kleinen Take-Away-Bistros. Neben der Leberkäs- und Schnitzelsemmel dürfte ein Döner der Lieblingsimbiss vieler Menschen im Land Salzburg sein.
Hygienemängel bei Salzburger Kebabstand
Berichte über hygienische und arbeitsrechtliche Verstöße einzelner Betriebe lassen die Branche nun in einem schlechten Licht erscheinen. Denn bei einer bundesweiten Schwerpunktaktion der Finanzpolizei wurden Mitte August insgesamt 221 Betriebe kontrolliert, wie am Montag bekannt wurde. Vor allem Schwarzarbeit, Vergehen mit Registrierkassen sowie Übertretungen nach der Gewerbeordnung wurden beanstandet. Bei einem nicht namentlich genannten Salzburger Betrieb wurden außerdem massive Hygienemängel festgestellt. Der Name des "Standls" darf aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht genannt werden. Die Hygienebedingungen waren jedenfalls derart schlecht, dass die Lebensmittelaufsicht verständigt werden musste. Dies weckt Erinnerungen an den Salmonellenfall im Vorjahr, als ein 63-jähriger Kärntner nach dem Verzehr eines Kebabs verstarb.
Wie laufen Kontrollen im Lokal ab?
Salzburgs Wirtesprecher Ernst Pühringer habe von dieser Schwerpunktaktion selbst aus den Medien erfahren und zeigte sich ob der Ergebnisse durchaus überrascht, wie er am Dienstag gegenüber SALZBURG24 mitteilt: "Wie überall gibt es leider auch hier schwarze Schafe", sagt der WKS-Funktionär, "und deshalb ist es gut, dass es solche Kontrollen gibt." Die bekanntgewordenen massiven Hygieneverstöße eines Salzburger Betriebs hätten ihn verwundert, wie Pühringer betont. "Die allermeisten Betriebe arbeiten vernünftig und sauber."
Pühringer habe die bisher letzte Finanzpolizei-Kontrolle seines eigenen Betriebs in der Stadt Salzburg vor etwa drei Jahren erlebt. "Die Kontrollen der Finanzpolizei und Lebensmittelaufsicht finden während der Öffnungszeiten statt. Die Arbeit wird dann niederlegt, die Ausgänge werden blockiert und alles überprüft – von der Hygiene bis zum Arbeitsrecht." Dadurch würde es zwar "wie eine Razzia ausschauen", aber die Gespräche mit der Finanzpolizei "finden auf Augenhöhe statt". Und wer nichts zu verbergen habe, brauche sich auch nicht zu sorgen.
Hygienevorgaben genau festgelegt
Bei der Hygiene der Lebensmittel und Arbeitsmittel gebe es "keine Entschuldigungen oder Ausreden", denn die Kontrollen basieren auf dem sogenannten HACCP-System. Das gilt in Österreich für alle Lebensmittelhersteller und Betriebe, die Lebensmittel verarbeiten – zumal zusätzlich eine jährlich verpflichtende Hygieneschulung für das Gastronomiepersonal vorgeschrieben ist. Das Einhalten des HACCP-Konzepts stelle sicher, dass Konsument:innen und Mitarbeitende vor Keimen und Krankheitserregern, die beim Hantieren mit Lebensmitteln entstehen können, geschützt werden. "Alle Punkte werden bei einer Kontrolle nacheinander abgearbeitet – vom aktuellen Stand der Technikgeräte über die Kühlkette und Warenkontrolle bis zur Desinfektion für die Beschäftigten."
Wie es zur Lebensmittelvergiftung kommt
Schließlich können Lebensmittelvergiftungen rasch aufkommen, die durch den Verzehr von Nahrungsmitteln auftreten, die etwa durch Krankheitserreger wie Bakterien verdorben sind. Typische Symptome sind Magenschmerzen, Durchfall und Erbrechen. Eine leichte Lebensmittelvergiftung heilt für gewöhnlich innerhalb weniger Tage von selbst wieder aus. Trotzdem sei eine medizinische Abklärung immer ratsam.
Darauf solltet ihr im Imbissstand achten
Beim Besuch eines "Imbissstandls", Lokals oder dergleichen könne laut Pühringer in Sachen Sauberkeit und Hygiene auf einige Dinge geachtet werden – um schon vorab böse Überraschungen zu vermeiden. "Die optische Sauberkeit ist das Um und Auf, zumal jeder Mensch sein eigenes Empfinden dafür hat." Tropfendes Fett, dreckige Ecken und schlechte Luftqualität seien jedenfalls deutliche Anzeichen dafür, einen Betrieb vielleicht besser zu meiden. So müssen auch Schneidbretter regelmäßig gereinigt werden und statt Handschuhen empfiehlt Pühringer dem Gastronomiepersonal hinter der Theke lieber eine Greifzange, um hygienisch bestmöglich zu arbeiten. "Es spricht auch nichts dagegen, als Kunde Dinge direkt anzusprechen, wenn einem etwas auffällt", meint Salzburgs Wirtesprecher. "Wie so oft im Leben sollte auch beim Essen der Hausverstand eingeschaltet werden."
Damit steht dem Biss in den Kebab eures Vertrauens hoffentlich nichts mehr im Wege.
(Quelle: salzburg24)