Das historische Segelboot „Bibelot II“ ist bei einer Regatta am Attersee am 2. August gesunken. Während sich die Besatzung unversehrt retten konnte, sank das Holzboot bis auf den Grund des Sees – der an dieser Stelle rund 130 Meter tief ist. Für die Bergung wurden etliche Wasserretter:innen alarmiert.
Salzburger Wasserretter rücken mit Spezialgeräten an
Weil sie über spezielles Equipment verfügen, wurden dazu auch Einsatzkräfte aus Salzburg hinzugezogen, erklärt Johann Biechl, Leiter der Ortsstelle Salzburg-Stadt im SALZBURG24-Gespräch am Montag. „Wir helfen da grenzübergreifend oft zusammen.“ Zunächst sei das Boot mit speziellen Sonden genau lokalisiert und markiert worden. „Wir haben dann noch mittels Unterwasser-Ortungssystem die genauen GPS-Daten ermittelt“, so Biechl. So konnte die Position des gesunkenen Seglers millimetergenau berechnet werden.
„Bei solchen Einsätzen ist es entscheidend, noch vor dem ersten Tauchgang so viele Informationen wie möglich zu sammeln. In diesem Fall ging es vor allem darum, in welcher Position und in welcher Tiefe das Boot auf dem Grund steht“, erklärt der Wasserretter. Dieser erste Tauchgang hätte eigentlich vergangenen Mittwoch stattfinden sollen – musste aber wegen eines Gewitters kurzfristig abgebrochen werden. Tags darauf wurde dann der Tauchroboter entsprechend am Boot positioniert. „Anschließend sind zwei Spezialisten aus Oberösterreich hinabgetaucht und haben eine Bergeleine an dem Segler angebracht. Diese wurde an der Oberfläche an einer Boje gesichert. Der gefährlichste Teil der Bergung war damit bereits geschafft.“
Gesunkenes Segelboot unbeschädigt Besitzern übergeben
Vergangenen Samstag konnte das gesunkene Boot dann um rund 100 Meter aufgehoben und in einen seichteren Bereich geschleppt werden. „So war es dann möglich, Hebeballone am Rumpf zu befestigen, das Wasser auszupumpen und das Boot schließlich zum Hafen zu bringen“, schildert Biechl. Besonders freue die Einsatzkräfte, dass die „Bibelot II“ völlig unbeschädigt seinen Besitzern übergeben werden konnte. Aber nicht nur deshalb sei der Einsatz ein Erfolgserlebnis für die Wasserretter gewesen: „Die grenzübergreifende Zusammenarbeit ist immer wieder spannend und bei diesem außergewöhnlichen Einsatz hat alles perfekt funktioniert.“
Kein alltäglicher Einsatz für Salzburger Wasserrettung
Die Kooperation zwischen den Wasserretter:innen aus Salzburg und Oberösterreich sei gerade bei derartig herausfordernden Einsätzen wichtig, „weil wir zwar über die Spezialgeräte verfügen, aber zum Beispiel nicht über Spezialtaucher für solche Tiefen“, erklärt Biechl. Generell hätten die Salzburger Einsatzkräfte zwar durchaus öfter mit Bootsbergungen zu tun, aber „ein so historisches Boot und dann noch in einer solchen Tiefe ist für uns nicht alltäglich.“
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)