Wie viele Haferl sind zu viel?

Schon ein Glühwein kann fahruntüchtig machen

Veröffentlicht: 27. November 2023 14:33 Uhr
Wie viel Glühwein ist zu viel? Diese Frage stellen sich zur Weihnachtszeit wohl viele Autofahrende – nicht nur, weil die Polizei rund um Adventmärkte verstärkt kontrolliert, sondern auch, weil sich die Unfallgefahr schon ab 0,5 Promille stark erhöht.
SALZBURG24 (alb)

Mit der Eröffnung der Salzburger Weihnachtsmärkte geht auch die Glühwein-Zeit wieder los. Für viele Autofahrende stellt sich dann die Frage: Wie viele Tassen kann ich trinken, wenn ich mich heute noch hinters Steuer setzen will? Denn immerhin steigt das Unfallrisiko schon ab 0,5 Promille stark an, und die Polizei will im Advent verstärkt kontrollieren. Wir haben uns das für euch näher angesehen.

Wirkung von Glühwein und Co oft unterschätzt

Gleich vorweg: Der Alkoholgehalt einer Tasse Glühwein kann stark variieren. Im Schnitt bewegt er sich laut Verein für Konsumenteninformation bei etwa zehn Prozent. Eine pauschale Antwort auf die Frage, nach wie vielen Tassen Glühwein man noch fahrtauglich ist, gibt es also nicht. Dasselbe gilt für Punsch und Jagertee. Schon ein Haferl der weihnachtlichen Heißgetränke kann uns ordentlich zu Kopf steigen und uns mit laut Arbeiterkammer-Test bis zu 0,5 Promille unter Umständen sogar fahruntüchtig machen. Betrunken wird man also schnell. Das Nüchtern werden kann hingegen dauern: Im Schnitt baut der menschliche Körper 0,1 Promille pro Stunde ab.

 

Weil Glühwein und Co so süß sind, werde die Wirkung des Alkohols auch häufig unterschätzt, warnte der der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) vergangene Woche in einer Aussendung. Die Organisation befürchtet vermehrt Alko-Unfälle rund um die Weihnachtszeit.

Immer mehr Alko-Unfälle in Salzburg

Schon 0,5 Promille verdoppeln nämlich das Unfallrisiko, wie der VCÖ betont. Bei einem Promille steigt es auf das Siebenfache, bei zwei Promille sogar auf das 35-Fache.

 

Insgesamt ist die Zahl der Alko-Unfälle im Bundesland Salzburg in den vergangenen Jahren laut VCÖ stark angestiegen. Gab es im ersten Halbjahr 2021 noch 61 solcher Unfälle mit 73 Verletzten und einem Todesopfer, so waren es heuer im selben Zeitraum schon 107 Unfälle mit 132 Verletzten und vier Todesopfern und damit bereits wieder mehr Alko-Unfälle als noch vor der Corona-Pandemie.

Polizei kontrolliert verstärkt rund um Adventmärkte

Die Polizei rät generell davon ab, nach einem Besuch am Glühwein-Standl noch mit dem Auto zu fahren. Denn einen Richtwert, wie viel am Ende zu viel sei, gebe es nicht, betont Polizei-Sprecherin Valerie Bachler am Montag im Gespräch mit SALZBURG24: „Da muss jeder seinen Körper selbst kennen.“ Grundsätzlich empfehle man aber eher, auf die Öffis oder ein Taxi umzusteigen oder sich abholen zu lassen, wenn Alkohol getrunken wurde.

Alle Adventmärkte 2023 in Salzburg

Der Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln liegt wieder in der Luft – die zahlreichen Adventmärkte im Salzburger Land machen die schönste Zeit des Jahres erst so richtig zauberhaft. Welcher Markt …

Um jene frühzeitig aus dem Verkehr zu ziehen, die sich trotz aller Warnungen nach ein paar alkoholischen Heißgetränken noch hinters Steuer setzen, setzt die Polizei auch heuer auf verstärkte Kontrollen rund um die Salzburger Adventmärkte. Am Sonntag wurde dabei eine 21-jährige Flachgauerin angehalten, die nach dem Christkindlmarkt mit über zwei Promille noch mit dem Auto durch Altenmarkt fuhr. Die Beamten nahmen ihr den Führerschein noch an Ort und Stelle ab. Sie wurde angezeigt.

Sichere Heimweg-Infrastruktur gefordert

Damit man auch beschwipst und ohne Auto sicher nach Hause kommt, brauche es auch eine bessere Infrastruktur in ländlicheren Regionen, meint der VCÖ. Mit Anrufsammeltaxis, Rufbussen und insgesamt Bus- und Bahnverbindungen auch am späteren Abend könne die Zahl der Alko-Unfälle reduziert werden, ist sich die Verkehrsclub sicher. Wichtig sei außerdem ein Ausbau der Geh- und Radwege, die Siedlungen mit dem nächstgelegenen Ort verbinden. Denn immer wieder komme es zu schweren Unfällen, wenn Menschen nachts mangels Alternativen am Rand einer Freilandstraße nach Hause gehen.

Und auch soziale Verantwortung übernehmen trage zu mehr Verkehrssicherheit bei: Gerade in Freundesrunden sei es wichtig, nicht wegzuschauen, wenn sich jemand aus der Runde alkoholisiert hinter das Lenkrad setzen möchte, betont der VCÖ: „Gute Freunde schalten sich ein und schauen nicht weg.“

(Quelle: salzburg24)

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