Seit nunmehr 14 Jahren werden in der Gynmed-Ambulanz im Universitätsklinikum Salzburg Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt. Wie der Leiter Dr. Christian Fiala im Gespräch mit SALZBURG24 darlegt, sei die Anzahl der Abbrüche seit Jahren unverändert hoch. Diese liegt zwischen 765 und 902 Behandlungen pro Jahr. Der Höchstwert wurde 2007 erreicht, die niedrigste Anzahl 2015 (765) bzw. im Vorjahr (766). Etwa zwei Drittel der Patientinnen kommen aus Salzburg, der Rest aus anderen Bundesländern oder dem angrenzenden Bayern.
Schwangerschaftsabbrüche in Salzburg
Für das Land Salzburg werden dazu seit 2005 repräsentative Daten erhoben, das ist in Österreich nahezu einzigartig. Neben der Gynmed-Ambulanz werden in Salzburg nur bei einem weiteren Arzt Abtreibungen durchgeführt, erläutert Fiala. Aus dem aktuellen Jahresbericht der Gynmed-Ambulanz gehen folgende Zahlen hervor:
Die meisten Frauen, die einen Abbruch durchführen lassen, sind zwischen 20 und 35 Jahre alt. Entgegen mancher Vermutungen sei die Gruppe der jungen Frauen oder minderjährigen Mädchen nur gering vertreten, stellt Fiala klar. So kamen 2018 mehr Frauen im Alter zwischen 40 und 45 Jahren als 15- bis 20-Jährige.
Mehr als die Hälfte der Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch durchführen lassen, haben bereits eines oder mehrere Kinder.
Frauen kommen immer früher zu einem Abbruch. Die meisten Abtreibungen werden zwischen der sechsten und siebten Schwangerschaftswoche durchgeführt. Rechtlich sind in Österreich Abbrüche bis zur 14. Woche möglich, danach auch noch in Ausnahmefällen. Etwa ein Drittel der Frauen hatte in den letzten Monaten vor der Schwangerschaft nicht oder unzureichend verhütet.
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