Weil sich die Täter:innen in der Dunkelheit in Sicherheit wähnen, ist derzeit wieder „Hochsaison“ für Dämmerungseinbrüche, wie Polizeisprecherin Valerie Bachler am Dienstag im Gespräch mit SALZBURG24 erklärt. „Von November bis März kommt es generell vermehrt zu Einbrüchen, meist zwischen 16 und 21 Uhr.“ Die Täter:innen hätten es vor allem auf Häuser und Wohnungen abgesehen, die nicht oder kaum gesichert sind oder wenn erkennbar ist, dass niemand zu Hause ist, erklärt die Beamtin.
„Ein gekipptes Fenster ist quasi ein offenes“
Um Einbrecher:innen schon im Vorhinein abzuschrecken, gäbe es einige Maßnahmen, die man treffen kann. „Türen und Fenster sollte man auf jeden Fall schließen, wenn man nicht zu Hause ist. Denn für Einbrecher ist ein gekipptes Fenster quasi ein offenes“, so Bachler. Außerdem sei es sinnvoll, Lichter im Innen- und Außenbereich mit Zeitschaltuhren zu versehen oder Bewegungsmelder zu installieren.
Auch eine aufmerksame Nachbarschaft kann potenzielle Täter:innen abschrecken. „Es schreckt ab, wenn die Nachbarn präsent und aufmerksam sind, ein Blick aus dem Fenster oder ein Schritt vor die Tür kann genügen, um Einbrecher in die Flucht zu schlagen.“
Täter:innen nutzen oft Gartenmöbel für Einstieg
Was oft vergessen wird, ist laut Bachler, Gartenmöbel oder Leitern, die von Einbrecher:innen genutzt werden könnten, zu verräumen. Viele Täter:innen würden sich vor Ort sogar auf solche Hilfsmittel verlassen. „Es ist viel auffälliger, mit einer Leiter oder ähnlichem in einen fremden Garten zu gehen, als dort etwas zu suchen, mit dem man zum Beispiel an ein Fenster oder auf einen Balkon kommt.“
Vier Tipps, um Dämmerungseinbrüchen vorzubeugen:
- Türen und Fenster immer komplett schließen und nicht kippen, wenn man außer Haus ist.
- Lichter mit Zeitschaltuhren oder Bewegungsmeldern installieren.
- Als Nachbar:in aufmerksam sein und sich präsent zeigen.
- Gartenmöbel oder Leitern wegräumen.
Wird man im eigenen Zuhause von Einbrecher:innen überrascht, empfiehlt die Expertin zunächst Ruhe zu bewahren, sich in einem Zimmer einzuschließen, das Licht anzuschalten und laut zu sprechen. „Man kann so tun, als würde man mit jemandem sprechen, wenn man alleine ist. ‚Stefan, hast du das gehört?‘ oder Ähnliches. Denn wenn sich die Täter ertappt fühlen, flüchten sie eher“, erklärt Bachler.
Polizei „lieber einmal zu viel als zu wenig“ rufen
Wenn möglich, sollte auch sofort die Polizei verständigt werden. Am besten schon beim Verdacht auf einen Einbruch, „lieber einmal zu viel als zu wenig“, so die Polizistin. Hat man kein Handy dabei, sollte man nach draußen oder auf einen Balkon gehen und auf sich aufmerksam machen. Kommt es sogar zur Konfrontation mit Einbrecher:innen, sollte man sich ihnen keinesfalls in den Weg stellen. „Am besten ist es, die Täter ohne Gegenwehr fliehen zu lassen und sich ihr Aussehen, ihre Kleidung und ihre Fluchtrichtung einzuprägen.“
Dann sollte man draußen auf das Eintreffen der Polizeiwarten, nicht mehr hineingehen und im besten Fall auch nichts berühren, um keine Spuren zu verwischen. „So können die Beamten der Spurensicherung hoffentlich Hinweise sicherstellen, die zur Ergreifung der Täter führen“, so Bachler abschließend.
(Quelle: salzburg24)