Wie denken, fühlen und leben junge Menschen in Salzburg? Diese Frage stellt die Organisation akzente Salzburg derzeit erneut – mit dem Start des fünften Salzburger Jugendreports 2025/2026, wie am Donnerstag bei einem Medientermin in der Landeshauptstadt mitgeteilt wurde. Die Ergebnisse sollen einen umfassenden Einblick in ihre Lebenswelten geben – von Freizeit und Freundschaften über Schule und Arbeit bis hin zu psychischer Gesundheit, Sicherheit und Zukunftserwartungen. Landeshauptfrau-Stellvertreterin und Jugendreferentin Marlene Svazek (FPÖ) bezeichnet die Ergebnisse der Umfrage als Kompass für die Arbeit der Landesregierung. "Beim Jugendreport ist die volle Bandbreite dessen abgebildet, was die jungen Salzburgerinnen und Salzburger bewegt. Wir lassen die Ergebnisse nicht in der Schublade verschwinden, sondern nehmen sie sehr ernst und kalibrieren unsere Jugendarbeit damit."
Corona-Pandemie und psychische Probleme
Seit dem ersten Report im Jahr 2020 ist deutlich geworden, wie sehr sich die Themen und Stimmungen der jungen Generation verändert haben. Eine Rückschau auf die vergangenen Jahre zeigt, welche Entwicklungen Salzburgs Jugend geprägt haben. Denn seit dem ersten Jugendreport von akzente Salzburg zeigt sich ein deutlicher Wandel: Von der Corona-Krise bis zu einer Generation, die gehört werden will.
Der erste Report fiel mitten in die Pandemie. Die alarmierenden Ergebnisse: Jede:r Zweite litt damals unter depressiven Verstimmungen, jede:r Dritte unter Schlafproblemen und jede:r Sechste dachte über Suizid nach. "Corona versaut uns unsere Jugend", schrieb damals ein Teilnehmer des Jugendreports. Seither bleibt das Thema psychische Gesundheit zentral. 2024 gaben Jugendliche etwa an, dass Stress, Druck und Überforderung ihre größten Sorgen sind. Besonders Mädchen sagten, dass sie sich gestresst fühlen, schlechter schlafen und weniger Energie haben als Burschen. Expert:innen wie Johannes Schindlegger von akzente sprachen von einem klaren Warnsignal und sahen die Jugendarbeit in der Verantwortung, gesundheitskompetente Angebote zu stärken. Stress, Druck, Krankheit und psychische Belastungen standen im Fokus der Jugendlichen, wobei die Nachwirkungen von Corona weiterhin spürbar seien.
Sicherheit, Gerechtigkeit und Mitbestimmung
Ein Thema, das sich in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, betrifft die Sicherheit junger Frauen. Schon 2022 berichtete jede zweite junge Frau zwischen 18 und 20 Jahren, beim Fortgehen sexuell belästigt worden zu sein. Zwei Jahre später gaben 50 Prozent der Mädchen an, sich im öffentlichen Raum nicht sicher zu fühlen. Das Thema Sicherheit wurde damit zu einem zentralen Bestandteil der Jugenddebatte. Gleichzeitig wünschen sich viele Jugendliche mehr Respekt, Mitsprache und Freizeitangebote in ihren Gemeinden.
Zwar blickten 67 Prozent der Befragten zuletzt "eher oder sehr positiv" in die Zukunft, doch Stress, Druck und Überforderung blieben die größten Sorgen. Familie, Freund:innen, Gesundheit und Freiheit stehen ganz oben – während Oberflächliches wie Social-Media-Ruhm kaum zählen würde. Ab 2026 soll es an Schulen und in Jugendeinrichtungen zusätzliche Workshop-Angebote zu Mental Health geben, kündigte die Bundesregierung unlängst an.
So macht ihr beim Jugendreport mit
Mit dem neuen Jugendreport 2025/2026 sollen diese Entwicklungen weiter beobachtet werden. akzente Salzburg ruft daher alle jungen Menschen zwischen zwölf und 20 Jahren auf, sich zu beteiligen – um zu zeigen, wie sie leben, was sie bewegt und was sich verändern soll. Es gibt wieder einen neuen Schwerpunkt. "Wir haben heuer neue Themen mit dabei, den Fragenblock zum Thema Diskriminierung und Mobbing. So wollen wir bei psychischer Gesundheit genauer hinschauen, wie es den Jugendlichen geht", erläutert Projektleiterin Daniela Wallinger von akzente Salzburg. "Wir wollen auch heuer mehr junge Menschen als beim letzten Mal erreichen, also 3.500 Jugendliche wären schön." Der Jugendreport sei eine Einladung, die eigene Realität sichtbar zu machen.
Die Online-Umfrage umfasst 39 Fragen, dauert etwa 15 Minuten und ist anonym. Bis zum 7. Jänner 2026 läuft der Jugendreport. Danach erfolgt die Auswertung der Ergebnisse, die im Frühling der Öffentlichkeit präsentiert werden.
(Quelle: salzburg24)