Meinungscheck

Soll Salzburgs Politik Dorfgasthöfen unter die Arme greifen?

Veröffentlicht: 15. Jänner 2025 10:06 Uhr
Nach Niederösterreich hat sich jetzt auch Bayern dem Aussterben von Dorfgasthäusern gewidmet – ein eigens gegründeter Verein fordert die Politik zum Handeln auf. Denn mit den Wirtshäusern würde nicht zuletzt auch ein sozialer Treffpunkt und ein Ort zum Zusammenkommen verschwinden. Was sagt ihr dazu? Gibt es diesbezüglich auch in Salzburg Handlungsbedarf?

Die Debatte um das Wirtshaussterben ist nun – unweit von Salzburg – auch in Bayern angekommen. Ein eigener Verein wurde gegründet, um sich dem Verschwinden von Dorfgasthäusern anzunehmen und vor allem von der Politik Maßnahmen dagegen zu fordern. Lob dafür kommt aus Niederösterreich – dort werden seit 2023 Übernahmen und Neueröffnungen von Gasthäusern mit bis zu 10.000 Euro gefördert.

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Etwas Ähnliches wünsche man sich auch in Bayern, so Ursula Zimmermann, Geschäftsführerin des Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK). „Die Gastronomie steckt in einer tiefen Krise – das ist in Österreich ähnlich wie bei uns. In vielen Gemeinden schließen die letzten traditionellen Gasthäuser für immer ihre Türen.“ Damit sterbe aber nicht nur ein Betrieb, sondern auch ein sozialer Treffpunkt und ein Stück „gelebte Wirtshauskultur“.

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Die Krisen, die die Gasthäuser erleben, sind vielfältig: gestiegene Kosten für Einkauf, Pacht, Gehälter und Energie und die schwierige Suche nach Personal. Nicht erst seit der Corona-Pandemie sperren daher auch viele Wirtshäuser im Bundesland Salzburg zu. Dazu komme auch, dass sich die Rolle der Dorfwirte stark verändert habe, wie uns Ernst Pühringer, Obmann der Sparte Gastronomie bei der Salzburger Wirtschaftskammer Anfang vergangenen Jahres erklärt. Gerade als Veranstaltungsort seien die Gasthäuser nicht mehr so zentral wie früher.

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Neben einer finanziellen Förderungen fordert der neu-gegründete Verein in Bayern aber auch andere Hilfestellungen für Wirtsleute – und solche, die es noch werden wollen. „Auch verstärkte Kreditgarantien und Ausfallbürgerschaften sind für den Erhalt der Wirtshauskultur von großer Bedeutung“, so Zimmermann.

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Voraussetzung für die Wirtshausprämie in Niederösterreich ist, dass es sich um den einzigen standortgebundenen Gastronomiebetrieb in der Gemeinde handelt. Außerdem muss das Speisen- und Getränkeangebot überwiegend regional sein. 33 Betriebe wurden voriges Jahr durch die Prämie unterstützt - 175 weitere durch andere Fördermaßnahmen aus dem Wirtshauspaket des Landes, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in einer Aussendung. Beides werde im laufenden Jahr fortgesetzt.

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Ziel der Maßnahmen sei es laut Mikl-Leitner aber nicht, die Betriebe „auszuhalten“: Vielmehr sollen aufgeschobene Investitionen möglich gemacht und so Qualität und Angebot verbessert werden. In vielen Betrieben wurden etwa im Zuge von Übernahmen Gaststuben umgestaltet, Küchen modernisiert oder Gastgärten renoviert.

(Quelle: salzburg24)

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