Wenn am Mittwochabend der Mond am Himmel über Salzburg aufgeht, wirkt er wie schon in den vergangenen Tagen größer und heller als gewöhnlich. Der Grund: Es ist Supermond. "Zwei Dinge fallen zusammen", erklärt Astronom Helmut Windhager von der VEGA-Sternwarte am Haunsberg in Nußdorf (Flachgau) am Mittwoch im Gespräch mit SALZBURG24. "Einerseits haben wir Vollmond – das ist nichts Besonderes. Andererseits befindet sich der Mond gerade an seinem erdnächsten Punkt in seiner elliptischen Umlaufbahn."
Impressionen vom Supermond über Salzburg haben wir hier für euch:
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Der Abstand zwischen Erde und Mond ist in dieser Nacht deutlich geringer als sonst. Die Entfernung schwankt zwischen rund 356.000 und 406.000 Kilometern. Beim Supermond liegt sie logischerweise am unteren Ende. "Das klingt wenig, macht aber optisch einen Unterschied – etwa wie zwischen einer Ein-Euro- und einer Zwei-Euro-Münze", erläutert der Salzburger Astronom. Der Mond erscheint rund 14 Prozent größer und bis zu 30 Prozent heller als bei einem durchschnittlichen Vollmond.
Wie oft kommt ein Supermond vor?
So selten, wie viele möglicherweise glauben, ist das Schauspiel allerdings nicht. "Ein- bis zweimal im Jahr haben wir dieses Zusammentreffen", sagt Windhager. "Schon in einem Monat steht wieder ein Supermond am Himmel." Die genauen Termine hängen davon ab, wann Vollmond und erdnahe Position – der sogenannte Perigäumspunkt – zusammentreffen.
Beste Bedingungen über Salzburg
Für Himmelsbeobachterinnen und -beobachter in Salzburg sind die Bedingungen ideal, denn der Himmel ist klar. "Der Mond ist so hell, dass es relativ egal ist, ob man mitten in der Stadt oder auf einem dunklen Berg steht", erklärt Windhager. "Man muss ihn nur sehen." Besonders eindrucksvoll sei der Anblick, wenn der Mond horizontnah über den Bergen aufgeht – dann wirkt er durch die Lichtbrechung in der Atmosphäre noch größer.
Wer den Supermond genauer betrachten möchte, braucht kein großes Teleskop oder spezielle Ausrüstung. "Ein ganz normaler Feldstecher mit zehnfacher Vergrößerung reicht völlig aus." Damit lassen sich Krater, Gebirge und helle Mondmeere gut erkennen. Hilfreich sei eine einfache Mondkarte, die man sich aus dem Internet herunterladen könne: "Dann kann man die bekanntesten Formationen wie den Krater Tycho oder das Mare Tranquillitatis leicht wiederfinden – das macht richtig Spaß." Im sogenannten Mondmeer auf dem Erdmond liegt der Landepunkt der ersten bemannten Mondfähre.
Foto-Tipps für den Supermond
Auch Hobby-Fotograf:innen kommen auf ihre Kosten. Windhager rät: "Wer den Mond formatfüllend abbilden möchte, braucht etwa zwei Meter Brennweite – also ungefähr eine 50-fache Vergrößerung." Spannend sind vor allem Motive mit Vordergrund – etwa die Festung Hohensalzburg, Kirchtürme oder die Silhouette der Berge. Ein guter Zeitpunkt sei kurz nach dem Mondaufgang gegen 16.15 Uhr, wenn der Himmelskörper noch tief steht und eine warme Färbung hat. Die geringste Distanz zur Erde wird der Mond gegen 23.15 Uhr erreichen. Dann erscheint der Erdtrabant besonders groß.
Für Windhager ist der Supermond immer wieder ein Erlebnis: "Wenn ich hinausgehe und es ist dunkel, geht der Blick automatisch nach oben", sagt er. "Der Mond zeigt uns auf faszinierende Weise, wie nah uns das All eigentlich ist."
(Quelle: salzburg24)




























