In Österreich ertrinken jedes Jahr rund 40 Menschen. Ertrinken ist bei Kindern nach Verkehrsunfällen sogar die zweithäufigste Unfalltodesart. Angesichts dieser Zahlen hat die Stadt Salzburg im Herbst 2020 eine Initiative gestartet: Den Gratis-Schwimmunterricht für alle Kinder der zweiten Volksschulklassen in der Landeshauptstadt. Im Schuljahr 2023/24 sind 64 Klassen mit über 1.300 Schülerinnen und Schüler dabei – das ist ein neuer Höchstwert.
Die ersten Kids haben den Schwimmkurs bereits absolviert und erhielten am Montag dafür Medaillen. Der für Sport, Kultur, Bildung und Wissen zuständige Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) hat die Medaillen heute im AYA-Hallenbad an der Alpenstraße überreicht. „Dieses Projekt ist einzigartig in Österreich. Wir hoffen, dass viele Städte und Kommunen unserem Beispiel folgen und auch der Bund bei der Finanzierung derartiger Projekte finanziell mit an Bord kommt. Denn je früher Kinder schwimmen lernen, umso wirkungsvoller können wir den Tod durch Ertrinken vermeiden“, so Auinger in einer Aussendung am Montag.
Trotz Sperre des Paracelsusbades finden Kurse statt
Trotz der vorläufigen Schließung des Paracelsusbades können dieses Schuljahr alle geplanten Schwimmkurse der zweiten Volksschulklassen in der Stadt Salzburg bis Jahresende stattfinden. Sechs Schulklassen müssen ins AYA-Bad ausweichen. Selbst wenn das Paracelsusbad wegen der festgestellten baulichen Mängel noch länger geschlossen bleiben müsste, gäbe es noch freie Termine im Hallenbad an der Alpenstraße. Damit sei garantiert, dass bis zum Frühjahr alle Kurse abgehalten werden können.
Schul-Schwimmkurse österreichweit einzigartiges
Das Schulschwimm-Projekt wurde 2019 mit dem Ziel gestartet, dass jedes Kind in der Volksschule schwimmen lernen soll. Nach dem Start und corona-bedingten Ausfällen in der Saison 20/21 konnte das Projekt seit dem Schuljahr 2021/22 wie geplant durchgeführt werden. Seit Herbst 2021 haben bereits 2.400 Kinder die Gratis-Schwimmkurse absolviert. Die Gesamtkosten für dieses lebenswichtige Projekt betragen, gerechnet ab dem Schuljahr 2021/22, rund 130.000 Euro.
(Quelle: salzburg24)