Zehn Jahre Haft

37-Jährige wegen versuchten Mordes verurteilt

Eine 37-Jährige hat sich am Dienstag, 17. Mai 2022 bei einem Prozess am Landesgericht Salzburg wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes verantworten müssen. 
Veröffentlicht: 17. Mai 2022 13:05 Uhr
Wegen versuchten Mordes ist eine 37-Jährige am Dienstag am Landesgericht Salzburg zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Sie soll am 30. Oktober 2021 unter Alkoholeinfluss ihrem Lebensgefährten im Streit in dessen Wohnung in Hallein mit einem Küchenmesser in die Brust und in den Oberarm gestochen haben. Das Opfer wurde lebensgefährlich verletzt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
SALZBURG24 (jp)

Die Frau sagte, sie habe den Mann weder töten noch verletzen wollen.

Urteil wegen versuchten Mordes nicht rechtskräftig

Die Geschworenen haben die Frage nach einem versuchten Mord einstimmig mit "Ja" beantwortet. Weder der Verteidiger noch der Staatsanwalt gaben eine Erklärung ab. Deshalb ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Beziehungsstreit endet mit Messerangriff

Aus dem Ruder gelaufen ist ein Streit zwischen einer 37-Jährigen und ihrem 46-jährigen Lebensgefährten am Samstagnachmittag in Hallein (Tennengau). Die Frau soll ihren Partner mit einem Messer …

Messer-Attacke nach Streit

Laut Staatsanwalt kam es zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung. Dann habe die Angeklagte aus der Küche ein Messer mit einer Klingenlänge von 20 Zentimetern geholt und ihrem damaligen Lebensgefährten zwei Stichwunden zugefügt. Beim ersten Stich sei die linke Brusthöhle des Opfers geöffnet worden. "Die Verletzung ist mit einer Lebensgefahr verbunden gewesen", so der Ankläger. Zur Tatzeit habe die alkoholabhängige Frau 1,56 Promille Alkohol im Blut aufgewiesen. Einem Gerichtsgutachten zufolge war sie zurechnungsfähig.

Frau schildert Hintergründe am Salzburger Gericht

Die gebürtige Oberösterreicherin schilderte heute teils mit Tränen in den Augen, dass sie immer noch um den Tod ihres im Sommer 2020 verstorbenen Verlobten getrauert und Alkohol getrunken habe, damit sie sich gleichgültig fühle. Am 30. Oktober habe sie Wodka mit Orangensaft getrunken, obwohl ihr neuer Freund, den sie im Internet kennengelernt hatte, ihr dabei helfen habe wollen, dass sie vom Alkohol wegkomme. "Er war ein sehr netter Mann."

Der Anklage zufolge entfachte ein Streit um das Thema Alkohol, die Frau habe ausziehen wollen. Doch ihr Freund habe sie aufgehalten, sagte die Frau. Da habe sie das Messer in die Hand genommen, um ihm Angst zu machen. "Ich wollte, dass der Streit aufhört. Mein Kopf war einfach leer." Er habe ihr das Messer wegnehmen wollen, bei dem Gerangel sei es zu den Stichwunden gekommen.

Aussagen über Tathergang widersprüchlich

Sie habe aber keine Vorwärtsbewegung mit dem Messer in Richtung ihres Freundes gemacht, antwortete sie dem beisitzenden Richter, der sie damit konfrontiert hatte, dass der Stoß wohl heftig gewesen sein musste, da die Klinge zunächst drei Kleidungsschichten des Opfers durchstochen und dann in den Brustkorb mehrere Zentimeter eingedrungen war.

Ihr Freund hatte allerdings ausgesagt, dass die zwei Messerstiche schnell hintereinander erfolgt seien. Die Frau habe mit voller Wucht gegen den Oberkörper gestochen, das Messer wieder herausgezogen und anschließend in den linken Oberarm gestochen.

Der Verteidiger sagte in seinem Eingangsplädoyer, dass sich die 37-Jährige zum Vorwurf des versuchten Mordes nicht schuldig bekenne. Sie bedaure ihre Handlungen zutiefst. Sie habe damals nicht darüber nachgedacht, dass eine schwere Verletzung auftreten könne, an welcher der Mann sterben könne.

(Quelle: apa)

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