Beratungsangebot hilft

50 Prozent weniger Übergriffe am Salzburger Rupertikirtag

Die Übergriffsmeldungen sanken von 2022 auf 2023 auf dem Salzburger Rupertikirtag um 50 Prozent. Rebecca Morokutti (Gewaltschutz-Expertin), Stadträtin Andrea Brandner, Altstadt-Model Maria Grgic, Sandra Woglar-Meyer (GF Altstadtverband) und Alexandra Schmidt (Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg) freuen sich darüber.
Veröffentlicht: 26. September 2023 14:03 Uhr
Alkohol, ausgelassene Stimmung, Enge – das sind immer wieder Zutaten für sexuelle Übergriffe gegen Frauen. Von 2014 bis 2022 nahmen diese am Salzburger Rupertikirtag kontinuierlich zu. Durch gute Beratungen sank die Zahl 2023 laut dem Salzburger Frauenbüro um ca. 50 Prozent. Die genauen Zahlen werden noch erhoben.
Stephan Köstlinger

Ungute Anmache, Übergriffe, Sexismus oder übergriffige Betrunkene – viele Frauen erleben auf Volksfesten wie dem Salzburger Rupertikirtag solche Situationen. Am Stand des Salzburger Frauenbüros suchten Betroffene Hilfe. Dort warteten Expertinnen und nahmen sich präventiv, aber auch nach einem Vorfall der Frauen an. Positiv ist, dass sich die Anzahl der gemeldeten Übergriffe von 2022 auf 2023 um 50 Prozent verringert haben.

„Persönliche Grenzen überschritten“

„Am meisten wurde Grabschen gemeldet, wo persönliche Grenzen deutlich übertreten und Frauen an sehr intimen Stellen berührt wurden“, erklärt Rebecca Morokutti, Salzburger Gewaltschutzexpertin, auf SALZBURG24-Nachfrage. Dass sich so viele junge Mädchen und Frauen nach diesen Vorfällen beim Stand gemeldet hätten, sei laut Morokutti unter anderem der vielen medialen Berichterstattung rund um das Angebot des Salzburger Frauenbüros im Vorfeld des Festes zu verdanken.

2023 Stopp einer schlechten Entwicklung

Das Angebot des Frauenbüros für Betroffene gibt es seit 2014 am Rupertikirtag. „Seit damals hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle bis 2022 immer vermehrt. Am schlimmsten war das vergangene Jahr. Der Lockdown war vorbei, die Menschen konnten wieder frei feiern und es wurde leider zu sehr über die Stränge geschlagen“, erinnert sich Morokutti.

Morokutti ist froh, „dass die Zahl der gemeldeten Übergriffe von 2022 auf 2023 um 50 Prozent sanken“. Die Chefin des Salzburger Frauenbüros, Alexandra Schmidt, relativiert die Zahl allerdings ein wenig in einer Aussendung der Stadt Salzburg. „Ein Wermutstropfen ist, dass einige Vorfälle erst im Nachhinein an uns herangetragen wurden und die Täter nicht mehr mit ihrem unerwünschten Verhalten konfrontiert werden konnten“, so Schmidt.

Verbesserungen für den Rupertikirtag 2024

Vieles sei laut Morokutti heuer in Sachen Übergriffberatung sehr gut gelaufen. Dennoch sieht sie noch Verbesserungsbedarf und insistiert an den männlichen Teil der Festbesucher. „Männer sollten durch die Präventionsarbeit nicht in ihrer Ehre gekränkt sein. Wir arbeiten nicht gegen sie, sondern wollen ihnen unter anderem auch zeigen, wie sie prophylaktisch ihre Frauen schützen können“, beruhig die Gewaltschutzexpertin. Damit die Zahl an Übergriffen gegen Frauen auch in den kommenden Jahren auf dem Rupertikirtag sinken, ruft Morokutti alle Salzburgerinnen und Salzburger dazu auf, sich im Frauenbüro beim Team Vielfalt von Alexandra Schmidt mit Vorschlägen und Verbesserungsmöglichkeiten zum Thema Gewaltschutz zu melden.

(Quelle: salzburg24)

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