Stadt

5,5 Tonnen schweres "Affentor" zum Europark überstellt

Übersiedelung Affentor in den Europark, Museum der Moderne, SES, Salzburg, 2013, (c) wildbild
Veröffentlicht: 29. August 2013 15:58 Uhr
Was lange währt, wird endlich gut! Nach langem hin und her haben Jörg Immendorffs Affen einen adäquaten Standort gefunden. Das Affentor I ist per Sondertransport vom Innenhof des MdM Rupertinum auf die Piazza beim Europark Salzburg übersiedelt.

„Wir sind erleichtert so einen attraktiven Standort gefunden zu haben", freut sich MdM Direktor Toni Stooss, „der Europark gehört zu den meist frequentierten Plätzen in Salzburg. Für uns und das Kunstwerk ist das letztendlich die beste Lösung!"

Affentor ein Blickfang im Europark

Das Management des Europark freut sich, als Standort für die berühmte Plastik zur Verfügung stehen zu können.

Europark-Geschäftsführungs-Vorsitzender Marcus Wild erläutert: „Wir begrüßen Jörg Immendorffs Affentor I herzlich auf unserem Areal. Der Mittelpunkt der Stadt Salzburg wächst mit diesem Kunstwerk näher an den Europark heran. Urbanität bedeutet auch die Nähe zur Kunst. Kunst wird angreifbar und die Shopping-Mall zum urbanen Mittelpunkt."

Affentor auf Reisen

Jörg Immendorffs Affentor I kam im März 2012 ursprünglich vom Hauptbahnhof in Bremen ins Herz der Salzburger Altstadt. Die Bronzeplastik mit 5,2 Metern Höhe, knapp 3,7 Metern Breite und einem Gewicht von 5,5 Tonnen stand zunächst bis Mitte Juli 2012 auf dem Max-Reinhardt-Platz vor dem MdM Rupertinum. Für die Omnibusse der Salzburger Festspiele musste die Plastik bis Festspielbeginn wieder weichen.

Emsig wurde nach einem neuen angemessenen Standort gesucht. Von Fachgremien und Behörden sind der Kajetanerplatz und der Unipark Nonntal als geeignet ausgewählt worden, jedoch scheiterte die Aufstellung am Veto einzelner Gegner, trotz großer Bemühungen Salzburger Bürger und Wirtschaftstreibender. Schließlich mussten die Affen im kleinen Innenhof des MdM Rupertinum ein Notquartier aufschlagen - ein Standort der dem Kunstwerk und der Kulturstadt Salzburg keinesfalls gerecht wurde.

Jörg Immendorffs Affentor I ist eine Dauerleihgabe der Sammlung MAP die seit Herbst 2010 am MdM Salzburg beheimatet ist. Die Bronzeplastik stammt aus dem Jahr 2006. Fünf ineinander verschlungene Affen bilden zusammen mit verästelten Zweigen eine torähnliche Situation. Rechts, an einem Baumstumpf hängt an einem Ast ein Hut, eine Reminiszenz an Immendorffs Lehrer Joseph Beuys.

Weisheit und Unvollkommenheit

Für Jörg Immendorff (1945-2007) ist der Affe das Alter Ego seiner selbst. In ihm sieht er das Ringen zwischen Gelingen und Scheitern, Überzeugung und Selbstzweifel verwirklicht. Kulturgeschichtlich verbinden sich mit dem Affen – je nach Betrachtungsweise – die Eigenschaften von Weisheit wie auch Unvollkommenheit und lasterhaftem Trieb. Schon seit der Antike und dem Zeitalter der Renaissance steht er aufgrund seiner angeborenen Fähigkeit zur Nachahmung als Metapher für den Künstler im Sinne der Vorstellung, dass die Kunst die Natur zu imitieren habe. Mit der Allegorie des Primaten übt Immendorff jedoch auch Kritik an einem dogmatisch verstandenen Akademismus im Sinne einer sklavischen und inhaltslosen Wiedergabe von Natur, wie sie im deutschen Wort des „Nachäffens" zum Ausdruck kommt.

 

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(Quelle: salzburg24)

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