Während die Bahnhofsgarage am Dienstag routinemäßig gereinigt und desinfiziert wird, laufen parallel die Vorbereitungen, um das Notquartier winterfest zu machen. Dazu hat die Salzburger Parkgaragen-Gesellschaft als Eigentümerin ein entsprechendes Bauansuchen eingereicht.
Umbauarbeiten in der Bahnhofsgarage
Um das Notquartier auch bei Minusgraden betreiben zu können, müssen die Zu- und Abfahrtsrampen mit provisorischen Toren verschlossen werden. Die Beheizung der Tiefgarage soll über eine mobile Heizzentrale erfolgen, welche im Nahbereich der Garagenausfahrt aufgestellt wird. Die Baubehörde muss die geplanten Maßnahmen zuvor noch prüfen.
Bahnhofsgarage nur als Notquartier einsetzbar
Fest steht aber jedenfalls, dass die Bahnhofsgarage auch nach einer „Aufrüstung“ mit Toren und Beheizung mangels natürlicher Belichtung und Belüftung nur für die kurzfristige Notversorgung von Flüchtlingen geeignet ist. Die Garage kann daher im Konzept des Landes zur Vorbereitung von Quartieren für den Fall, dass Deutschland die Grenzabfertigung einstellt, keinesfalls mit eingerechnet werden.
Seit 11. September werden in der Bahnhofsgarage Flüchtlinge untergebracht, und seit diesem Zeitpunkt können dort auch keine Autos mehr parken. Die Salzburger Parkgaragen-Gesellschaft geht von einem monatlichen Einnahmenverlust in der Höhe von rund 40.000 Euro aus, wie Geschäftsführer Alfred Denk auf Anfrage der APA erklärte. Wie der Verlust abgegolten wird, das müsse in einer Aufsichtsratssitzung besprochen werden. Als die Garage aufgrund der Notsituation für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt wurde, seien die Kosten kein Thema gewesen, sagte Denk.
Fixe Unterkunft bei der Autobahnmeisterei
In der Notunterkunft für Transit-Flüchtlinge auf dem Areal der ehemaligen Autobahnmeisterei in der Münchner Bundesstraße nahe dem Grenzübergang nach Freilassing (Bayern) soll nun für rund 100 Asylwerber aufgrund fehlender Unterkünfte ein Asylquartier des Bundes eingerichtet werden. "Wir sind derzeit im Gespräch mit dem Land Salzburg", sagte Innenministeriums-Sprecher Karl-Heinz Grundböck zur APA. Es handle sich dabei weder um ein Erstaufnahme-noch um ein Verteilerzentrum, so Grundböck.
Schaden gegen Asyl in ABM
Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) hatte sich in der Vorwoche gegen die Unterbringung von registrierten Asylwerbern in der ehemaligen Autobahnmeisterei ausgesprochen. Seiner Meinung nach eigne sich der Standort nicht für eine Dauereinrichtung sondern nur für einen ein- oder zweitägigen Aufenthalt von Transit-Flüchtlingen. Wenn schon ein Asylquartier eingerichtet werde, müsse es von dem bestehenden Notquartier für Transit-Flüchtlinge baulich klar getrennt und durch die Firma ORS betrieben werden, erklärte heute ein Sprecher der Stadt Salzburg. Derzeit würden dort teilweise mehr als 100 Asylwerber, die in Erstaufnahmeaufnahmezentren keinen Platz fänden und obdachlos seien, aus humanitären Gründen mitversorgt.
Kobenzl wird erweitert
Die Kapazität des einzigen Verteilerzentrums in Salzburg, des ehemaligen Hotel Kobenzl am Gaisberg, wird von derzeit 60 Plätzen auf rund 160 erweitert. Die Umbauarbeiten sollten spätestens im November abgeschlossen sein, sagte der Sprecher des Innenministeriums. Seitens der Stadt zeigte man sich verwundert, dass das Kobenzl "immer noch nicht in voller Kapazität" zur Verfügung steht, obwohl die Stadt die dafür notwendige Baugenehmigung innerhalb von zwei bis drei Wochen bereits im Sommer erteilt habe. Für die Adaptierungen sei der Eigentümer des Gebäudes verantwortlich, hieß es dazu aus dem Innenministerium.
(SALZBURG24/APA)
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(Quelle: salzburg24)