Eine 80-jährige Salzburgerin wendet sich an die Arbeiterkammer. Der Grund: Bei einem schweren Unfall erleidet die ältere Frau eine dauerhafte Invalidität.
Nach Einschätzung der behandelnden Ärztin muss die verunglückte Salzburgerin fortan mit einer dauerhaften Invalidität leben. Die Unfallversicherung spricht der älteren Dame eine Schadenssumme von 15.396 Euro zu.
15.000 Euro zehn Jahre lang in Monatsraten
Diesen Betrag sollte sie aber nicht – wie branchenüblich – auf einmal, sondern in Monatsraten für die nächsten zehn Jahre ausbezahlt bekommen. Demzufolge sollte die Salzburgerin die nächsten zehn Jahre jedes Monat 120 Euro erhalten. Bei einem vorzeitigen Ableben, würde die Auszahlung sogar eingestellt.
Schuld ist eine Vertragsklausel, die nur für Personen ab dem 75. Lebensjahr gilt. „Es ist skurril und sachlich nicht gerechtfertigt, dass es solche Bedingungen bei Versicherungen gibt“, so AK-Konsumentenschützerin Daniela Gabler.
Eine Ratenzahlung bei Invalidität ist zwar in der Polizze ab dem 75. Lebensjahr vereinbart, trotzdem fühlt sich die Salzburgerin diskriminiert. Jahrzehntelang hatte sie die Beiträge pünktlich bezahlt, ohne jemals eine Leistung in Anspruch zu nehmen. Als die eigenen Klärungsversuche scheitern, wendet sich die 80-jährige Dame an die Konsumentenberatung der Arbeiterkammer Salzburg.
Hartnäckigkeit machte sich bezahlt
Genau in dieser Klausel ortet die Arbeiterkammer eine Altersdiskriminierung. „Es ist skurril und sachlich nicht gerechtfertigt, dass es solche Bedingungen bei Versicherungen gibt“, sagt Daniela Gabler. „Ältere Menschen werden hier grob benachteiligt.“ Die AK interviert!
Doch das Versicherungsunternehmen sieht den Vorwurf der Diskriminierung nicht begründet. Diese Art der Invaliditätsleistung ist gängige Praxis, heißt es vom Unternehmen.
Die AK-Experten lassen nicht locker und setzen sich weiter für die 80-jährige Salzburgerin ein. Mit Erfolg: Die Arbeiterkammer handelt mit der Versicherung eine Kulanzlösung aus. Das Unternehmen überweist letztendlich die gesamten 15.396 Euro auf das Konto der Salzburgerin.
(Quelle: salzburg24)