Lange mussten Kinder, Eltern und Lehrkräfte um den Erhalt der katholischen Volksschule in der Salzburger Schwarzstraße zittern. Nun steht fest, dass die Privatschule der Franziskanerinnen weiterbestehen wird – kleiner zwar und mit neuer Trägerschaft, aber immerhin. Vom Standort am Elisabethkai muss man sich dennoch trennen. Die Schule weicht dem Bau von 100 Wohnungen in Salzach-Lage.
Private Lehranstalt zieht um
Ab 2025 soll deshalb in Nonntal unterrichtet werden. Dort entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Klosters St. Josef ein „Kompetenzzentrum sozialer Berufe“, wie Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz erklärt. Die Volksschule der Franziskanerinnen soll im Gebäude des Ausbildungszentrums St. Josef, das wiederum in einen Neubau umgesiedelt wird, unterkommen. „Ein sehr attraktiver Standort“, findet Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) angesichts der Nähe zum Nonntaler Bildungscampus.
130 freie Volksschulplätze in Salzburg-Stadt
Dabei wären in der Landeshauptstadt grundsätzlich noch 130 Volksschulplätze vorhanden, um eine Schließung der privaten Lehranstalt abzufedern. Dass sich Stadt und Land den Erhalt der Schule trotz dieses „Überangebots“ je drei Millionen Euro kosten lassen, begründet Auinger mit einem Bestreben nach Schulvielfalt. Aus demselben Grund fördere man auch Waldorfschulen.
Verkleinerung von katholischer Schule nötig
Bei Schulleiter Christoph Sebald ist die Erleichterung über die gefundene Lösung jedenfalls groß. „Es geht ein Aufatmen durch die ganze Schule“, stellt der Direktor fest. In Zukunft können zwar nur noch zehn anstatt wie bisher 14 Klassen unterrichtet werden, „aber es war vorher ja auch schon so, dass wir Kinder ablehnen mussten“. Zudem wäre eine Verkleinerung in Zukunft auch nötig geworden, wenn man am jetzigen Standort bleiben würde, betont Gutschi.
Frage nach Trägerschaft weiterhin offen
Ungeklärt bleibt die Frage, wer die Trägerschaft für die katholische Privatschule übernimmt. Bereits Interesse bekundet haben die Salzburger Erzdiözese, die Caritas und die Schwestern vom Guten Hirten. Die Franziskanerinnen von Vöcklabruck geben die Verantwortung für die Lehranstalt mit Ende des Schuljahres 2024/2025 ab.
Ob die Klassen dann schon ihr in ihr neues Schulgebäude übersiedelt werden können, ist aber noch offen. Läuft alles nach Plan, will der Bauträger Planquadrat im Frühling 2024 mit dem Umbau beginnen und bis 2026 fertig werden. Möglicherweise müsse deshalb eine vorübergehende Containerlösung gefunden werden, so Landesrätin Gutschi.
Die Volksschule in der Schwarzstraße
Die private, katholische Volksschule der Franziskanerinnen wurde 1905 gegründet. Aktuell besuchen fast 300 Kinder die Schule in der Salzburger Schwarzstraße. Sie zählt damit zu den größeren Schulen der Landeshauptstadt. Mit Ende 2025 wollen die Franziskanerinnen die Trägerschaft für die Schule abgeben. Wer übernimmt, ist offen.
(Quelle: salzburg24)