Betroffen sind die ICEs von Wien Westbahnhof nach Deutschland: Sie fahren über Passau nach Frankfurt planmäßig, enden aber dort. Manche von ihnen hätten nach Dortmund weiter fahren sollen. Die Züge von Klagenfurt und Graz via Salzburg ins Saarland enden schon in Salzburg, drehen dort um und fahren wieder zurück. Der Nachtzug Wien-Prag-Berlin fährt auch in der Nacht auf Freitag, endet allerdings schon in Dresden. Der Nachtzug Wien-Hamburg wird allerdings so wie in der Nacht auf heute gestrichen.
München und Frankfurt erreichbar
Die ÖBB betonen, dass von Österreich aus die Städte München und Frankfurt weiter erreichbar seien. Die Railjets und EuroCitys fahren planmäßig bis München. Die Bundesbahnen haben das Personal bei der Kundenhotline aufgestockt und informieren Fahrgäste am Wiener Westbahnhof sowie in Linz, Salzburg und Innsbruck vor Ort. "Als kleines Trostpflaster" gibt es Mannerschnitten. Wer vom Bahnstreik tatsächlich betroffen ist und wenn alle Stricke reißen, bekommt zumindest sein Geld zurück, wird versichert.
15 Güterzüge der ÖBB fallen aus
Im Frachtgeschäft werden von den täglich 130 Güterzügen nach Deutschland derzeit 15 nicht so wie geplant durchgeführt. Die ÖBB versuchen im Güterverkehr auf andere Eisenbahnunternehmen, deren Lokführer nicht streiken, auszuweichen. Bei manchen Strecken plane man, Deutschland über Tschechien zu umfahren. Die Transporte - meist große, sperrige und schwere Dinge, etwa Stahl, Rohstoffe, Öl, Baustoffe, Chemikalien oder Konsumgüter - auf die Straße zu verlagern, komme aber nicht infrage, so Braun. Ein Güterzug sei im Schnitt mit 900 Tonnen Waren beladen, dafür bräuchte man 25 Lkw pro Zug. Die ÖBB rechnen damit, auf den Zusatzkosten für den Streik bei der Deutschen Bahn sitzen zu bleiben. "Wie groß die Kosten sein werden, werden wir in den Tagen nach dem Streik sehen", so der Pressesprecher.
Die Deutsche Bahn hat inzwischen erklärt, gegen den Streik der Lokführer juristisch vorzugehen. Der DB-Vorstand beantragte beim Arbeitsgericht Frankfurt eine einstweilige Verfügung gegen den mehrtägigen Ausstand.
(APA)
(Quelle: salzburg24)