Die Stadt Salzburg plant, eine zumindest dreijährige Bausperre für seit Jahrzehnten unbebaute Grundstücke in der Landeshauptstadt zu erlassen. Insgesamt acht Grundstücke, die trotz Baulandwidmung bislang unbebaut blieben, sollen gemäß dem neuen räumlichen Entwicklungskonzept (REK) als Grün- und Freiflächen erhalten bleiben.
Bausperre für Wiese vor Stieglbrauerei
Die Flächen befinden sich in den Stadtteilen Schallmoos, Gnigl, Leopoldskron und Maxglan. Ziel des REK, das bis zum Jahr 2050 gelten soll, ist es unter anderem, Freiflächen zu erhalten und die Infrastruktur für Geh- und Radwege zu verbessern, so die Stadt Salzburg in einem Bericht. Unter den Grundstücken ist auch die 15.000 Quadratmeter große Wiese auf dem Gelände der Stieglbrauerei in Salzburg-Maxglan. Ursprünglich war hier eine Bebauung bis 2005 vorgesehen, doch das Grundstück ist weiterhin unbebaut.
Neue Stadtteile in REK geplant
Im Rahmen des REK sollen außerdem neue Stadtteile entstehen. Es gäbe mehrere definierte Zielgebiete, die erschlossen werden sollen. Darunter ein 25 Hektar großer Bereich westlich des Flughafens mit Entwicklungspotential für einen Wirtschaftsstandort als „ein attraktiver Eingang zur Stadt“. Im Zielgebiet Schallmoos liege der Fokus dagegen auf der Mischnutzung von untergenutzten Flächen. Das soll durch Teilhabe von Bewohner:innen und Grundeigentümer:innen im Rahmen eines "Masterplans" erreicht werden.
Der Entwurf des neuen REK muss gemäß Raumordnungsgesetz vor der öffentlichen Auflage den Gemeinderatsgremien vorgelegt werden. Ein erster Termin zur Beratung und Entscheidung steht kommenden Donnerstag, 2. Oktober, an. Die Beschlussfassung des Gemeinderats soll am 22. Oktober folgen. Eine öffentliche Auflage des Papiers ist von Ende Oktober bis Dezember vorgesehen.
"Wachsen, ohne Lebensqualität zu verlieren"
Planungsstadträtin Anna Schiester betont die Bedeutung des REK als Grundlage für eine langfristige Stadtentwicklung: „Es geht um bezahlbares Wohnen, den Umgang mit der Klimakrise, um die Wirtschaft und gute Arbeitsplätze. Das REK zeigt, wo und wie Salzburg wachsen kann, ohne dabei die Lebensqualität zu verlieren.“ Es sei ein entscheidender Schritt in der Stadtplanungspolitik, der Aufschlüsse über die Zukunft von Wohngebieten, Wirtschaftsstandorten und öffentlichen Räumen geben soll.
Der REK-Entwurf wird nach dem Gemeinderatsbeschluss zur öffentlichen Auflage – digital und analog – für sechs Wochen mit der Möglichkeit zur Einbringung von Einwendungen bereitgestellt. Alle Haushalte erhalten dazu eine Information per Postwurf. Der überarbeitete Entwurf soll zur Endbeschlussfassung voraussichtlich im zweiten Quartal 2026 den politischen Gremien vorgelegt werden.
(Quelle: salzburg24)