Stadt

Bordellbetreiber wegen Steuerhinterziehung verurteilt

Veröffentlicht: 19. Jänner 2012 18:48 Uhr
Zwei ehemalige Bordellbetreiber aus der Stadt Salzburg sind am Donnerstag, am Landesgericht Salzburg wegen Abgabenhinterziehung in der Höhe von insgesamt rund einer Million Euro nicht rechtskräftig verurteilt worden.
Oliver Klamminger
Der "faktische Geschäftsführer" (49) erhielt wegen gewerbsmäßiger Abgabenhinterziehung eine Geldstrafe von 1,6 Mio. Euro (ein Jahr Ersatzfreiheitsstrafe) und eine Haftstrafe von zwei Jahren, davon acht Monate unbedingt. Die handelsrechtliche Geschäftsführerin (54) wurde zu einer bedingten Geldstrafe von 150.000 Euro (zwei Monate Ersatzfreiheitsstrafe) verurteilt.

Wie wird Prostitution versteuert?

Die beiden Angeklagten sollen bei dem Geschäft mit der "käuflichen Liebe" im Zeitraum von 2001 bis 2004 Umsatz-, Kapital-, Körperschafts- und Einkommenssteuer am Fiskus vorbeigeschleust haben. Der 49-Jährige und seine Ex-Frau beteuerten ihre Unschuld. Die Damen hätten als Selbstständige gearbeitet, meinten die Beschuldigten. Es gebe in Österreich auch keine Regelung, wie die Einkommen von
Prostituierten steuerlich zu behandeln seien, sagte der Verteidiger. Der faktische Geschäftsführer meinte, er habe seit 2001 nur mehr eine beratende Funktion eingenommen. Er soll laut dem Urteil des Schöffensenats unter Vorsitz von Richter Andreas Posch Abgaben in der Höhe von 1,045.000 Euro hinterzogen haben, seine Ex-Frau 675.000 Euro. Die Beträge überschneiden sich.

Bordellbetreiber schon 11 mal vor Gericht

Der angeklagte Österreicher ist dem vorsitzenden Richter zufolge bereits elfmal vor Gericht gestanden. Er sei schon 2006 wegen Abgabenhinterziehung von 1,7 Mio. Euro zu einer teilbedingten Geldstrafe (rechtskräftig geworden im Jahr 2008, Anm.) von einer Mio. Euro verurteilt worden und hätte 300.000 Euro Strafe zahlen müssen. "Ich habe dafür 144 Stunden Sozialdienst gemacht", hatte der 49-Jährige gegenüber Richter Posch zu Beginn des aktuellen Prozesses am 6. Oktober 2011 mit einem Lächeln erklärt. Heute hat der Mann eine wesentlich höhere Strafe kassiert und soll auch ins Gefängnis. (APA)

(Quelle: salzburg24)

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