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Che Guevara: Salzburger Rupertinum über die Ikone der Revolution

Die Ausstellung im Salzburger Rupertinum ist ein zu eins übernommen aus dem Getty Museum Los Angeles.
Veröffentlicht: 23. November 2012 14:49 Uhr
Wohl keine andere Person der Menschheitsgeschichte wurde häufiger abgebildet als Che Guevara. Die Ikone der kubanischen Revolution ist seit Jahrzehnten weltweites Sinnbild von revolutionärem Frieden.

Das Salzburger Museum der Moderne (MdM) hat dem Mythos Che im Stammhaus, dem Rupertinum, nun eine umfangreiche Fotoausstellung gewidmet: Auf zwei Stockwerken sind von 24. November bis 3. Februar 150 Original Vintage Prints aus der "Christian Skrein Collection" zu sehen.

Che Guevara-Ablichtungen wie Heiligenbilder verehrt

"Es ist keine zeithistorische Ausstellung, in der die Kuba-Revolution lückenlos dokumentiert wäre", erläuterte Kuratorin Margit Zuckriegl am Freitag bei der Presseführung. "Es geht vielmehr um die Wirkungsgeschichte eines Bildes." Tatsächlich wurden Che-Guevara-Ablichtungen bereits ab etwa 1956 wie Heiligenbilder verehrt, weitergereicht und in jede Fabrik und Werkstatt des Landes gehängt. So dürften sie den Verlauf der politischen Geschichte durchaus beeinflusst haben.

"George Clooney der kubanischen Revolution"

"Che Guevara ist der George Clooney der kubanischen Revolution", erläuterte Sammler Christian Skrein im APA-Gespräch. "Er gefällt den Frauen und fasziniert die Männer. Che hatte außergewöhnliches Charisma und starb den Märtyrertod. Er war persönlich konsequent und glaubhaft. Aber es gab viele beim Volk beliebte Revolutionäre, Lenin etwa, aber auch andere, die heute kaum noch bekannt sind. Che hatte diese mediale Sonderstellung nicht geplant, sie ist absolut zufällig passiert. Denn erst nach seiner Ermordung im Jahr 1967 hat ein italienischer Verleger das berühmte Poster von einem sieben Jahre alten Foto von Alberto Korda publiziert. Dieses Sujet hat weltweit Jugendzimmer und T-Shirts erobert und wurde zuletzt sogar von buddhistischen Mönchen bei den jüngsten Protesten in Burma auf Schildern getragen", so Skrein, der mit 4.500 Bildern die größte private Fotosammlung von den Meistern der politischen Dokumentarfotografie zum Thema Kuba zusammengetragen hat.

Schnappschüsse und Politbilder

Zu sehen sind bei dieser Che-Guevara-Ausstellung gerahmte Originalfotos im Einheitsformat, Schnappschüsse der Revolution, unprätentiöse Politbilder, Menschen auf Versammlungen, Politiker beim Schau-Arbeiten und Dokumentationen der historischen US-Schlappe in der Schweinebucht. All das in schwarz & weiß, tiefenscharf und leicht vergilbt - die Revolution hat Patina angesetzt. Die Ausstellung im Salzburger Rupertinum ist ein zu eins übernommen aus dem Getty Museum Los Angeles, wo die Skrein-Sammlung dauerhaft gezeigt wird. (APA)

(Quelle: salzburg24)

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