Mitarbeiterin positiv

Contact Tracing in Salzburg-Stadt im Notbetrieb

Veröffentlicht: 27. Oktober 2020 16:59 Uhr
Das Contact Tracing in der Stadt Salzburg kann seit Dienstagnachmittag nur mehr im Notbetrieb erfolgen: Eine Mitarbeiterin des 40-köpfigen Teams ist positiv auf Corona getestet worden, damit müssen ab sofort etwa 20 Kollegen in Quarantäne und fallen in nächster Zeit aus, und das bei stark steigenden Fallzahlen. "Wir machen, was wir noch schaffen", sagte Karl Schupfer, Sprecher der Stadt Salzburg, gegenüber der APA.

Konkret bedeute dies, dass zumindest alle neu positiv getesteten Personen kontaktiert und abgesondert werden sollen, sagte Schupfer. Als zweiten Schritt versuche man, auch möglichst viele Kontaktpersonen der 1. Kategorie zu ermitteln und zu kontaktieren. "Hier müssen wir schauen, was noch geht." Die Ausforschung der Kontaktpersonen der 2. Kategorie "werden wir aber derzeit wahrscheinlich nicht schaffen", so der Sprecher.

Corona-Fall im Contact-Tracer-Büro

Die infizierte Mitarbeiterin hatte am Sonntag noch gearbeitet, aber im Lauf des Tages das Büro der Contact-Tracer wegen leichter Symptome verlassen. Heute Nachmittag lag dann das Testergebnis vor. Wo sich die Kollegin angesteckt hat, sei derzeit nicht bekannt. "Wir wissen es nicht, ob es in der Arbeit oder auch wo anders war." Da derzeit alle Mitarbeiter in einem großen Raum - dem Sitzungszimmer des Gestaltungsbeirates - arbeiten, sei die Zahl der Kategorie-1-Kontaktpersonen so groß, obwohl dort strengste Sicherheitsvorkehrungen wie das Tragen von Schutzmasken oder vorhandene Trennwände herrschten, sagte Schupfer.

Ersatzmannschaft mobilisiert

Als Reaktion auf den Infektionsfall wurden Bedienstete aus zwei Ämtern zusammengezogen, um den Ausfall der 20 Personen zu kompensieren. Sowohl das Amt für Öffentliche Ordnung als auch das Einwohner- und Standesamt springen vorübergehend mit weiteren Leuten ein, um den Betrieb zu stabilisieren.

Darüber hinaus wurde vereinbart, dass für das Contact Tracing 20 zusätzliche Posten neu in den Dienst der Stadt Salzburg aufgenommen werden können.

Team in Salzburg soll aufgestockt werden

Auf die Ausschreibung zur Aufstockung des Teams haben sich laut dem Sprecher bereits über 50 Interessierte gemeldet. Diese müssten aber erst auf ihre Eignung getestet und dann natürlich eingeschult werden. "Aber wir hoffen, dass wir die Lücke bald auffüllen können."

AGES soll Contact Tracing unterstützten

Mitarbeiter der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sollen das Team in Salzburg nun unterstützten. Die dafür notwendige Schnittstelle zwischen AGES und Landessanitätsdirektion Salzburg soll so schnell wie möglich installiert werden, hieß es am Dienstag aus dem Gesundheitsministerium.

Details sollen am Mittwoch geklärt werden. Somit war zunächst nicht klar, wie lange es tatsächlich dauern werde, bis die AGES-Mitarbeiter die Contact Tracer unterstützen können.

Hilfe für Salzburg aus Wien

Seit Ende September ist es möglich, dass AGES-Mitarbeiter Contact Tracer unterstützen. Sie wurden für ihre Tätigkeit in der "Contact Tracing Task Force" speziell geschult und vom Gesundheitsministerium autorisiert. Bei der Auswahl wurde auf Mehrsprachigkeit Wert gelegt. Das Contact Tracing durch die AGES erfolgt telefonisch, Arbeitsplatz der Mitarbeiter ist Wien. 

Zuletzt hatte am Sonntag Vorarlberg angekündigt, zur Bewältigung des Arbeitsaufkommens beim Contact Tracing Unterstützung der AGES anzunehmen. Im westlichsten Bundesland sollen 30 AGES-Mitarbeiter dem Vorarlberger Infektionsteam helfen, die Ansteckungsketten nachvollziehen zu können.

Über das Fallerhebungstool des Bundes und der Länder können Bezirksverwaltungsbehörden aus ganz Österreich bei Bedarf definierte Fälle in diesem Tool für die Weiterbearbeitung durch die AGES freigeben, informierte das Gesundheitsministerium. Diese Aufträge werden mit eingeschränkten Berechtigungen für die Bearbeitung durch die AGES-Mitarbeiter dargestellt, der Datenschutz ist somit gewährleistet. Die erhobenen Daten werden automatisch in das epidemiologische Meldesystem (EMS) des Bundes und der Länder eingespeist, die jeweils zuständigen Bezirksverwaltungsbehörden werden automatisch informiert und können die weiteren Schritte setzen. Sie können auch jederzeit den Bearbeitungsstand eines Falles einsehen.

(Quelle: salzburg24)

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