Die Corona-Demo am Residenzplatz in der Stadt Salzburg hat am Sonntag laut Veranstalter etwa 700 Teilnehmer (laut Polizei rund 350) – darunter auch viele Neugierige – angelockt. Ein neugegründeter Verein hatte unter dem Motto „Du bist nicht allein, wir sind viele“ zum Protest gegen die Maßnahmen der Regierung gerufen.
Kritiker der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus seitens der Bundesregierung kamen zu Wort und hielten Vorträge. Es ging um die Maskenpflicht, den Lockdown und 5 G. Dazwischen gab es immer wieder Gedichte, Musik und Meditationen. Verschiedenen Personengruppen kamen auf dem Residenzplatz. Familien mit Kindern, Maskenverweigerer und Verschwörungstheoretiker.
Screenshot/HKF SalzburgDas Programm bei der Kundgebung am Sonntag am Salzburger Residenzplatz.
Umstrittener Redner sagt Auftritt ab
Seine ursprünglich geplante Rede abgesagt hatte noch am Freitag der Kärntner Ex-Landespolitiker Martin Rutter (Grüne, BZÖ, Team Kärnten). Rutter hatte zuletzt bei einer Corona-Demo in Wien für Aufregung gesorgt, nachdem er am Zerreißen einer Regenbogenfahne beteiligt gewesen sein soll. Das Team Stronach warf Rutter im Jahr 2017 aus der Partei, weil er mit rechten Verschwörungstheorien auffiel.
Ebenfalls auf der Rednerliste gestanden und schließlich abgesagt hat die Präsidentin der Israelischen Kultusgemeinde Salzburg, Hanna Feingold - wir haben berichtet.
Die Demonstration verlief ruhig und ohne besondere Vorkommnisse.
"Corona-Demo mit rechtsextremer Schlagseite"
Scharfe Kritik an der Corona-Demo kam am Nachmittag via Aussendung von der Plattform gegen Rechts. Demnach werfen "rechtsextreme Teilnehmer, völkische Slogans und Judensterne Fragen auf". Unter die Demonstranten mischte sich offenbar auch einige Mitglieder der „Identitären“. Gesichtet wurde außerdem Reinhard Rebhandl, gab die Plattform gegen Rechts an. Rebhandl war 2018 der Tennengauer Spitzenkandidat zur Salzburger Landtagswahl. Sein Einzug in den Landtag scheiterte, nachdem seine Verstrickungen in die rechtsextreme Szene publik wurden.
Plattform gegen RechtsRebhandl bei der Demo am Sonntag auf dem Residenzplatz.