Vermutlich durch die starken Niederschläge der letzten Tage und die damit verbundene starke Strömung sind am Montag drei kleine Fischotter in den Einlauf des Kraftwerks Münzgasse 1 in der Stadt Salzburg geraten. Dort verfingen sich die Jungtiere in einem Auffanggitter und versuchten vergeblich, wieder flussaufwärts in die Freiheit zu gelangen, bis Mitarbeiter des Kraftwerkes Alarm schlugen und die Österreichische Tierrettung verständigten.
„Das war schon ordentlich Action, so einen Einsatz erlebt man nicht jeden Tag“, so einen Einsatz erlebt man nicht alle Tage“, schildert Tierrettungs-Präsident Oswin Mair am Mittwoch im Gespräch mit SALZBURG24. Relativ rasch gelang es, die geschwächten Jungtiere aus dem Wasser zu ziehen und in eine Tonne zu setzen.
Junge Fischotter unverletzt aus Kraftwerk gerettet
Die drei kleinen Otter blieben bei dem Geschehen unverletzt, waren nur etwas „aus der Puste“, so der Tierretter. Dennoch habe man sich zunächst entschlossen, die Jungtiere in die Obhut des Salzburger Zoos zu bringen und dort gründlich untersuchen zu lassen.
„Wie es der Zufall will, kam ein Mitarbeiter des Hauses der Natur zufällig zu unserem Einsatz dazu – ausgerechnet der Fischotter-Zuständige“, schildert Mair. „Ich habe den Tierrettern dann geraten, die Tiere an einer geeigneten Stelle wieder auszusetzen, damit sie auch von der Mutter gefunden werden können“, erzählt Peter Kaufmann vom Biodiversitätszentrum im Haus der Natur.
Denn das Problem bei wilden Fischottern sei, dass sie sich sehr schnell an den Menschen gewöhnen und auch nach kurzer Gefangenschaft nur schwer wieder ausgewildert werden können, so der Experte. „Nach dem Abstellen der Tonne dauerte es nur wenige Minuten, bis die Bande im Gebüsch verschwunden war.“
Fischotter in ganz Salzburg heimisch
Generell seien Fischotter in Salzburg recht verbreitet, sie lassen sich nur eher selten blicken, erklärt Kaufmann. „Es gibt aber in jedem Gau und auch in der Stadt Salzburg zumindest einige Tiere.“ Nachgewiesen würden diese aber vor allem durch Spuren, als durch Sichtungen.
Was tun, wenn ein Wildtier in Not ist?
Somit war dies zwar kein alltäglicher Einsatz für die Tierretter, mit Wildtieren hätten sie aber oft genug zu tun, wie Mair betont. Beobachtet man ein Wildtier in Not, gäbe es einige Dinge, die man beachten sollte: „Jungtiere mit Federn kann man problemlos angreifen, von allem mit Fell lässt man besser die Finger“. Immer wieder käme es etwa vor, dass vermeintlich verlassene junge Feldhasen gerettet werden und dann von der Mutter nicht mehr angenommen werden.
Tierretter appelliert an Hundehalter:innen
„Die Häsin besucht ihren Nachwuchs nur zweimal am Tag, säugt sie kurz und ist dann wieder unterwegs.“ Generell gelte es, Wildtiere in vermuteten Notsituationen über einen längeren Zeitraum zu beobachten und im Fall der Fälle, bevor man selbst aktiv wird, Tierrettung oder Jägerschaft zu verständigen. Um Wildtier-Unfälle zu vermeiden, appelliert Mair auch an Hundehalter:innen, ihre Hunde bei Spaziergängen durch Wald und Wiese immer angeleint zu lassen – besonders während der Brutzeiten.
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(Quelle: salzburg24)