Drei Salzburger Schülerinnen wollen Leben retten – und brauchen dafür Unterstützung. Lena-Marie, Magdalena und Lena besuchen derzeit die Caritas-Schule für Wirtschaft und Soziales (HLW) in der Stadt Salzburg und arbeiten schon jetzt an ihrer gemeinsamen Diplomarbeit, obwohl sie im kommenden Jahr erst maturieren. Das Thema ist die Stammzellenspende.
Die Initiative stammt aus einem ganz persönlichen Zugang: "Ich habe mich letztes Jahr selbst typisieren lassen, inspiriert von einer Bekannten, die das auch gemacht hatte", erzählt Lena-Marie beim Besuch in der SALZBURG24-Redaktion. "Wir wollten ein Projekt, mit dem wir viele Menschen erreichen und wirklich etwas bewirken können." Eine Stammzellenspende ist für Menschen mit schweren Erkrankungen oft die letzte Rettung. Dazu gehören Leukämie, Lymphome, schwere Anämien oder angeborene Immundefekte.
Von der Idee direkt zur Umsetzung
Nach Workshops an verschiedenen Schulen und umfangreicher Planung stand rasch fest: Sichtbarkeit ist alles. "Wir wollen junge Menschen möglichst direkt ansprechen. Wir führen die Stammzellen-Typisierungsaktion in der Fahrschule Zebra in Salzburg-Süd durch."
Gemeinsam mit dem Verein "Geben für Leben", der österreichischen Leukämiehilfe, wird die Typisierungsaktion am Dienstag (13. Mai) von 10 bis 14 Uhr über die Bühne gehen. Teilnehmen können alle gesunden Personen zwischen 17 und 45 Jahren. Die Registrierung als potenzielle:r Stammzellspender:in geht rasch und unkompliziert: Mit Wattestäbchen wird ein Wangenabstrich genommen, die Proben werden anonymisiert und samt Datenblatt an das Labor gesendet. "Die Hürde ist oft nicht Unlust, sondern Unsicherheit oder Unwissen", betont Magdalena.
Pro Typisierung sind 40 Euro an Laborkosten zu stemmen, die "Geben für Leben" übernimmt. Daher gibt es am Aktionstag ein selbstgemachtes Buffet, dessen Erlös direkt an den Verein weitergegeben wird. "Unser Ziel ist es, möglichst viele Menschen zu erreichen und über die unkomplizierte Möglichkeit der Registrierung für eine Stammzellenspende aufzuklären", so Lena.
Warum Stammzelldatenbanken so wichtig sind
Stammzellspenden sind häufig die letzte Rettung für an Blutkrebs oder anderen schweren Erkrankungen leidende Patient:innen. Doch ein passender "genetischer Zwilling" ist extrem selten – die Chance, dass zwei Menschen exakt die gleichen Gewebemerkmale aufweisen, liegt bei etwa 1 zu 500.000. Obwohl laut Rotem Kreuz weltweit rund 42 Millionen Personen registriert sind, wird für jede:n zehnte:n Betroffene:n aktuell keine passende Spende gefunden.
Deshalb ist es so entscheidend, möglichst viele Menschen in den internationalen Spenderdatenbanken zu registrieren. Sobald nach einer Typisierung ein "Match" gefunden wird, wird man als Spender:in kontaktiert und entscheidet dann selbst, ob man auch tatsächlich spenden möchte oder nicht – verpflichtend ist es nicht.
Die eigentliche Spende läuft in den meisten Fällen wie eine Blutspende ab, in seltenen Fällen erfolgt eine Knochenmarkentnahme unter leichter Narkose – alle Kosten und auch ein eventueller Verdienstausfall werden übernommen. "Jede einzelne Typisierung kann ein Leben retten – vielleicht sogar das eines Menschen aus der eigenen Stadt", appellieren die jungen Erwachsenen.
Typisierungsaktionen in Salzburg
Die Aktion der drei Schülerinnen ist freilich nicht die einzige Typisierungsaktion im Land Salzburg, die vom Verein "Geben für Leben" durchgeführt wird. Am morgigen Freitag findet eine solche Aktion von 14 bis 17 Uhr im Tauernklinikum in Zell am See (Pinzgau) und am 16. Mai in Elixhausen (Flachgau) statt.
(Quelle: salzburg24)