14 Angeklagte

Elf Schuldsprüche im Mega-Drogenprozess

Der Gerichtssaal im Kolpinghaus Salzburg bei einem Medientermin des Landesgerichts am Dienstag, 12. Mai 2020. Foto- und Filmaufnahmen sind bei dem am 13.5. beginnenden Prozess "Rund 20 Kilogramm Drogen aus dem Ausland in den Pinzgau geschmuggelt: 15 Angeklagte", aufgrund Corona-Maßnahmen nicht gestattet. 
Veröffentlicht: 26. Juni 2020 10:47 Uhr
Der am 13. Mai im Kolpinghaus in Salzburg gestartete Prozess gegen 14 Angeklagte wegen Handels mit rund 20 Kilo Drogen ist nach nächtlicher Urteilsberatung Freitagfrüh zu Ende gegangen. Der Hauptbeschuldigte, ein 50-jähriger Kroate, wurde zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt. Laut dem Wahrspruch der Geschworenen handelte es sich nicht um eine kriminelle Organisation.

Für die teils geständigen Angeklagten gab es insgesamt elf Schuldsprüche, zwei Freisprüche und eine Diversion. Die Urteile sind nicht rechtskräftig. Die Laienrichter haben die Frage verneint, wonach der Kroate laut dem Vorwurf der Staatsanwaltschaft der Kopf einer Drogenbande gewesen sei.

Drogen aus Belgien und den Niederlanden geschmuggelt

Die weiteren Freiheitsstrafen reichten von drei Jahren unbedingt, über 24 Monate teilbedingt, bis zu sechs Monaten bedingt. Das Suchtgift soll von April 2018 bis März 2019 unter Federführung des Kroaten vorwiegend von Belgien und den Niederlanden nach Österreich geschmuggelt und von heimischen Unterhändlern zum Großteil gewinnbringend verkauft worden sein. Ein kleinerer Teil an Drogen wurde laut Anklage nach Kroatien weitergeschleust und dort verkauft.

Großteil der Beschuldigten wohnte im Pinzgau

Bei den Beschuldigten handelt es sich um sieben Österreicher, drei Kroaten, einen Niederländer, einen Belgier, eine Slowenin und einen Deutschen. Sie sind 27 bis 65 Jahre alt. Ein Großteil davon wohnte zuletzt im Pinzgau. Einige Verteidiger sprachen allerdings von geringeren Drogenmengen als von Staatsanwältin Sandra Lemmermayer angegeben wurden. Auch die Geschworenen gingen teils von geringeren Mengen aus.

Laut Anklage soll der Hauptbeschuldigte das Suchtgift zum Teil mit dem Wagen einer Mitangeklagten nach Salzburg geschmuggelt haben. Er habe im Tatzeitraum bei einem Bekannten in Zell am See als "U-Boot" gewohnt, in der Wohnung seien Drogen gebunkert worden, erklärte die Staatsanwältin. Zwei Komplizen, ein 65-jähriger Niederländer und ein 30-jähriger Belgier, hätten die Drogen organisiert.

50-Jähriger bereits in anderen Ländern vor Gericht

Der 50-jährige Kroate stand bereits in Deutschland, Schweden und Frankreich wegen Drogenhandels vor Gericht. Sein Verteidiger, Rechtsanwalt Andreas Lang, stellte in Abrede, dass der Mann ein Drogenboss gewesen sei und es einen Handel im großen Stil gegeben habe. Der Erstangeklagte habe Suchtgift "in kleinsten Mengen" nach Österreich gebracht. Die Drogen seien für Freunde des 50-Jährigen bestimmt gewesen. Dieser habe ihnen das Suchtgift entweder zum Einkaufspreis überlassen oder es verschenkt, sagte Lang.

Die Verhandlung unter der Leitung von Richter Christian Hochhauser wurde aufgrund der Corona-Maßnahmen vom Landesgericht Salzburg in das Kolpinghaus verlegt, das mehr Platz zur Einhaltung der vorgeschriebenen Sicherheitsabstände bietet. Die Urteilsberatung hat am gestrigen Donnerstag um 9.00 Uhr begonnen und mehr als 20 Stunden gedauert. Eine Hauptgeschworene schied gegen Abend aus gesundheitlichen Gründen aus, woraufhin ein Ersatzgeschworener an ihre Stelle trat. Am Freitag ab 7.45 Uhr wurde dann das Urteil verkündet.

Bildergalerien

Der Gerichtssaal im Kolpinghaus Salzburg bei einem Medientermin des Landesgerichts am Dienstag, 12. Mai 2020. Foto- und Filmaufnahmen sind bei dem am 13.5. beginnenden Prozess "Rund 20 Kilogramm Drogen aus dem Ausland in den Pinzgau geschmuggelt: 15 Angeklagte", aufgrund Corona-Maßnahmen nicht gestattet. 
Der Gerichtssaal im Kolpinghaus Salzburg bei einem Medientermin des Landesgerichts am Dienstag, 12. Mai 2020. Foto- und Filmaufnahmen sind bei dem am 13.5. beginnenden Prozess "Rund 20 Kilogramm Drogen aus dem Ausland in den Pinzgau geschmuggelt: 15 Angeklagte", aufgrund Corona-Maßnahmen nicht gestattet. 
Der Gerichtssaal im Kolpinghaus Salzburg bei einem Medientermin des Landesgerichts am Dienstag, 12. Mai 2020. Foto- und Filmaufnahmen sind bei dem am 13.5. beginnenden Prozess "Rund 20 Kilogramm Drogen aus dem Ausland in den Pinzgau geschmuggelt: 15 Angeklagte", aufgrund Corona-Maßnahmen nicht gestattet. 
Der Gerichtssaal im Kolpinghaus Salzburg bei einem Medientermin des Landesgerichts am Dienstag, 12. Mai 2020. Foto- und Filmaufnahmen sind bei dem am 13.5. beginnenden Prozess "Rund 20 Kilogramm Drogen aus dem Ausland in den Pinzgau geschmuggelt: 15 Angeklagte", aufgrund Corona-Maßnahmen nicht gestattet. 
Der Gerichtssaal im Kolpinghaus Salzburg bei einem Medientermin des Landesgerichts am Dienstag, 12. Mai 2020. Foto- und Filmaufnahmen sind bei dem am 13.5. beginnenden Prozess "Rund 20 Kilogramm Drogen aus dem Ausland in den Pinzgau geschmuggelt: 15 Angeklagte", aufgrund Corona-Maßnahmen nicht gestattet. 
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Der Gerichtssaal im Kolpinghaus Salzburg bei einem Medientermin des Landesgerichts am Dienstag, 12. Mai 2020. Foto- und Filmaufnahmen sind bei dem am 13.5. beginnenden Prozess "Rund 20 Kilogramm Drogen aus dem Ausland in den Pinzgau geschmuggelt: 15 Angeklagte", aufgrund Corona-Maßnahmen nicht gestattet. 
Der Gerichtssaal im Kolpinghaus Salzburg bei einem Medientermin des Landesgerichts am Dienstag, 12. Mai 2020. Foto- und Filmaufnahmen sind bei dem am 13.5. beginnenden Prozess "Rund 20 Kilogramm Drogen aus dem Ausland in den Pinzgau geschmuggelt: 15 Angeklagte", aufgrund Corona-Maßnahmen nicht gestattet. 
Der Gerichtssaal im Kolpinghaus Salzburg bei einem Medientermin des Landesgerichts am Dienstag, 12. Mai 2020. Foto- und Filmaufnahmen sind bei dem am 13.5. beginnenden Prozess "Rund 20 Kilogramm Drogen aus dem Ausland in den Pinzgau geschmuggelt: 15 Angeklagte", aufgrund Corona-Maßnahmen nicht gestattet. 

(Quelle: apa)

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