Ein SALZBURG24-Leser war aufmerksam und schickte Bilder über die aktuelle Situation für Kinder in der Versorgungshausstraße im Stadtteil Salzburg-Gnigl. Nicht erst seit der dortigen Generalsanierung nutzen die schwächsten Verkehrsteilnehmer:innen diese Straße als Schul- bzw. Kindergartenweg. Das Problem: Lkw fahren durch die verengte Straße und kommen den Kindern sehr nahe.
Eigentlich ist der Gehweg gesperrt
Die Stadt Salzburg teilte auf Nachfrage von SALZBURG24 mit, dass es einen Ersatzgehweg im Bereich des nahen Friedhofs gebe. Der alte Gehweg sei für den Fußgängerverkehr gesperrt bzw. bereits größtenteils abgebrochen. Die Baufirma versuche allerdings, den Fußgängerverkehr weitestgehend aufrechtzuerhalten.

Die allgemeine Sicherheitsvorkehrung vor Ort sei die verhängte Maximalgeschwindigkeit von 30 km/h. Laut eines Poliers an der Baustelle würde die Polizei ab und zu den Bereich der Schutzwege kontrollieren.
Alternative für gefährlichen Schulweg
Die Route durch die Versorgungshausstraße ist laut Stadt Salzburg aber nicht die einzige Möglichkeit für die Kinder, zur Schule oder zum Kindergarten zu gelangen. Die Alternativroute führe entweder durch den Friedhof und den Gniglerpark oder über die Ferdinand-Spannring-Straße und den Josef-Haidinger-Weg zur Minnesheimstraße.
Da diese Woche mit den Abbrucharbeiten im Bereich der Minnesheimstraße und der Anna-Berta-Königsegg-Straße begonnen wird, richte die Baufirma zusätzlich eine Fußgängerumleitung vom Ersatzgehsteig am Friedhof über die Reisenbergerstraße und den Josef-Haidinger-Weg ein.
Gehsteig und Fahrbahn sollen bis Allerheiligen fertig sein
Ein Ende der Bauarbeiten ist in Sicht. Geht es nach der Stadt, sollen die zweite Fahrbahn und die Gehsteige in der Versorgungshausstraße bis Anfang November für den Verkehr wieder freigegeben werden. Spielt das Wetter mit, so werde am 18. bzw. 19. November die Deckschicht asphaltiert. Anschließend würden nur noch Restarbeiten erledigt werden.
Elternvertreter:innen: „Auch Elterntaxis verschlimmern Situation“
„Kinder sind die schwächsten Verkehrsteilnehmenden und müssen daher umfänglich geschützt werden“, meint Nicole Solarz, stellvertretende Vorsitzende der Salzburger Elternvereinigung, heute im Gespräch mit SALZBURG24. Dass der Schulweg unsicher ist, sei für sie nicht hinnehmbar.
Für die Salzburger SPÖ-Gemeinderätin würde so eine Spirale losgetreten, die alles noch mehr verschlimmern würde: „Meinen die Eltern, der Schulweg sei unsicher, bringen sie ihre Kinder mit dem Elterntaxi hin. Das verschärft die Situation vor den Bildungseinrichtungen aber zusätzlich“, sagt Solarz, die selbst Mutter ist.
Gefahrenherde: „Sagt Bescheid und bleibt lästig“
Damit die Eltern die Verkehrssituation ihrer Kinder positiv beeinflussen können und gefährliche Schulwege entschärft werden, gibt es laut den Salzburger Elternvertreter:innen mehrere Möglichkeiten. „Lasst eure Kinder zu Fuß zur Schule gehen. Das fördert das Selbstbewusstsein. Wenn ihr Gefahrenherde auf dem Schulweg findet, meldet das der Politik und seid lästig“, so Solarz.
Wichtig sei auch, den Pedibus statt des eigenen Autos zu verwenden. „Beim Pedibus nehmen Freiwillige die Kinder an der Hand und gehen mit ihnen den Schul- bzw. Kindergartenweg ab. So lernen die Kleinen aus erster Hand die Gefahren kennen und können sie selbst einzuschätzen“, rät die SPÖ-Politikerin.
Am Ende der Bauarbeiten werde laut Stadt der Gehweg auf der gesamten Länge verbreitert, um zukünftig die Sicherheit der Fußgänger, insbesondere der Schulkinder, zu erhöhen.
(Quelle: salzburg24)